Samstag, 31. Januar 2015

„COOPER ISLAND – VIRGIN GORDA – VIRGIN GORDA YACHT HARBOUR“

Heute Morgen haben wir das österreichische Schiff Triffikat in der Manchioneel Bay entdeckt, die beiden Grazer Pärchen auf ihrem Katamaran kurz besucht, dann noch einmal Angelika und Helmut auf der Manatee und ein letztes Mal auf diesem Törn unsere nächsten Ziele besprochen. Bitter End, die BVI´s, die US-Virgin- und Spanish Virgin Islands, Bonaire und Curaçao da, Virgin Gorda hier, dann Puerto Rico, San Juan, Düsseldorf und ab in die schöne Steiermark.


„Welcome back“, ruft uns der Marinero Courtland zu, nachdem sich niemand am Funkt bei Einlaufen in den Yacht-Harbour gemeldet hat und Uschi und ich mutterseelenallein auf `unserem´ Liegeplatz festgemacht haben. Jetzt erst hat er uns entdeckt, freut sich uns auf seiner Insel wieder zu sehen. Noch einmal wollen wir Virgin Gorda besichtigen, bevor wir die Santina in ihren neuen Heimathafen fahren, für eine leicht kalkulierbare Zeit.


Langsam wird „geswitcht“, beginnen sich Uschi und ich umzustellen, von Karibik auf Europa und bald wieder zurück. Noch einmal hören wir „Santina für Manatee“ am Funk, wie Angelika und Helmut an uns vorbeisegeln, mit Kurs Bitter End.


 „Jetzt freuen wir uns einmal riesig auf zu Hause“. Auch da sind sich Uschi und ich einig, pflegen und tätscheln die Santina und sagen wieder einmal Danke zu diesem Schiff, das uns in den letzten acht Jahren so gut durch die Karibische Inselwelt und zu anderen Kontinenten gebracht hat. Zuvor haben wir vier Stunden lang den Watermaker `saniert´, weil wir wieder einmal entdeckt haben, dass viele Schellen durchgerostet und zum Teil gebrochen sind. Ein wenig Wasser war in der Bilge. Jetzt sind alle Schellen neu, das Schiff als Ganzes in einem erfreulich tadellosem Zustand, das Restaurant bereits geschlossen. Eine angenehme Ruhe ist im Yacht-Harbour eingekehrt. Wie bei uns.





Freitag, 30. Januar 2015

„JOST VAN DYKE – COOPER ISLAND – MANCHIONEEL BAY“

„Die Bucht ist nach dem gleichnamigen Baum `Manchioneel Tree´ benannt, der auf der Insel häufig vorkommt und an dem alles giftig ist“, lesen wir. „Besonders die Früchte, die wie kleine grüne Äpfel aussehen und die Blätter, unter denen man sich bei Regen nicht stellen darf, weil sie Hautverätzungen verursachen.“ Wir ankern in der Manchioneel Bay, auf 17 Meter Wassertiefe, weil schon am frühen Nachmittag alle Bojen belegt waren, wie uns die Manatee am Funk mitteilte.


Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch draußen am Sir Francis Drake Channel und Uschi hat gemeint, ich wäre immer noch draußen, hätten Helmut und Angelika nicht einen Tisch für uns reserviert. „20 Wenden“ zähle ich in unserem Logbuch, wie wir vor Anker liegen. Es war tatsächlich so, dass es heute ein unglaublich schönes Segeln war, von Jost Van Dyke zwischen Great Thatch Island und Tortola hindurch, vorbei an Soper´s Hole und Little Thatch Island und entlang von St. John. Dann erst dieses Kreuzen am Sir Francis Drake Channel mit vielen, vielen anderen Segelschiffen, mit denen man sich unausgesprochene aber spürbare „Wettkämpfe auf der Kreuz“ liefern konnte. Dazu die frische Brise, eine sanfte Welle, ein strahlend blauer Himmel mit kleinen weißen Wolkentupfern, alles, wie Segeln nicht schöner sein kann.



„Jetzt sind wir schon wieder zusammen“, lachen wir im Restaurant am Strand, das so harmonisch in die Bucht gebaut wurde, eingebunden in den natürlichen Park der Insel. Palmen, Manchioneel Trees, feiner Sand, der zunehmende Mond, die Sterne, ein sanfter Wind aus Südost.






Donnerstag, 29. Januar 2015

„JOST VAN DYKE – LITTLE HARBOUR – AUF WIEDERSEHEN - DANKE MANATEE“

Wir motoren die wenigen Meilen von Great Harbour in den Osten von Jost Van Dyke, zu den vorgelagerten Inseln Little Jost Van Dyke, Green Cay, Sandy Split und Sandy Cay, eine Inselgruppe, die glücklicherweise in das Nationalpark-Programm der British Virgin Islands aufgenommen wurde. Die Manatee liegt hier vor Anker, Uschi und mir ist es ein wenig zu schwellig, wir besichtigen das kleine unberührte Paradies von Bord der Santina aus, sehen die weißen Strände, ein paar Palmen drauf, da und dort fast so etwas wie ein botanischer Garten und gehen Kurs Little Harbour, nur wenige Meilen zurück, in Richtung Westen.



Absolute Ruhe. Nur eine zweite Yacht liegt hier an einer Boje in der Garner Bay, ein anderer Name für die Bucht, deren Einfahrt einmal nicht betonnt ist, wo man aber doch recht gut die Riffs zu beiden Seiten der Einfahrtsrinne erkennen kann. Es ist nahezu windstill, der Ankerplatz wunderschön, umsäumt von agaven- und kakteenreichen Hügeln, am Strand unauffällig zusammengebaute Holzhütten mit einer Boutique und zwei Restaurants. Davor Holzterrassen, die bis zum Wasser reichen. Erst am späten Nachmittag laufen weitere Schiffe ein, darunter auch die Manatee.





Es ist ein „Auf-wieder-sehen-Tag“, ein „Danke-sagen-Tag“. Vor allem an Angelika und Helmut, an die beiden Manatees. Das tägliche und oft mehrmalige „Manatee von Santina“ oder umgekehrt auf Kanal 72 wird uns immer in Erinnerung bleiben, ebenso wie all das, was diese beiden Schiffe in den letzten Wochen gemeinsam erlebt haben. Es war eine großartige Reise! Curaçao, Bonaire, Puerto Rico, Culebra, St. Thomas, St. John, Tortola, Norman Island, Virgin Gorda, Anegada, Marina Cay, Beef Island und Jost Van Dyke. Da haben wir doch einiges unterbringen dürfen seit unserem gemeinsamen Start im November 2014 in Curaçao. Da haben wir viele Gemeinsamkeiten entdeckt, da haben wir viel Spaß gehabt, da haben wir unglaublich Schönes erfahren. Highlights in unserem Segler-Leben.


Wenn man so lange täglich zusammen ist und es am Ende des Tages immer nur Spaß und Freude gemacht hat, man den anderen gesucht und auch gefunden hat, wenn Ziele immer die gemeinsamen waren und der Respekt und die Eigenständigkeit für beide Crews dennoch immer gegeben war, dann kann man abschließend nur sagen: „Danke, dass Ihr uns begleitet habt. Danke für das gemeinsam Erlebte, das für immer verbindet. Es war wunderschön mit Euch beiden!“

Das alles sagen Uschi und ich heute zu Angelika und Helmut und alles kommt auch von Herzen zurück. Vorerst an Bord der Santina, bei einem ausgezeichneten Shrimps-Cocktail und mit Sekt, mit dem wir auf unsere gemeinsame Zeit anstoßen, bevor sich beide Crews  wieder auf ihren eigenen Schiffen zurückziehen, um sich sozusagen „schön zu machen“ für den gemeinsamen Abend in „Harry´s Place“, dem netten Restaurant am Ufer der Bucht. Ich hab mich heute sogar rasieren müssen! „Wenn Angelika das sagt“, hat Uschi zuvor gemeint.


„Kein Platz“, sagt mir die Dame im Restaurant, „alles ist reserviert. Wir bekommen 16 Personen, alle kommen um Lobster zu essen“. Erst als ich - fast ein wenig theatralisch - auf die enorme Bedeutung des heutigen Abends für die beiden Crews hinweise, bekommen wir einen Tisch, direkt an der Waterfront, in feinem Sand, mit Blick auf die Bucht und die ankernden Schiffe.

Allein die Speisekarte macht Freude: Ausschließlich lokale Gerichte werden angeboten. Lobster, Fisch, Conch, Shrimps, Steak. Wieder haben wir Spaß mit der karibischen Leichtfüßigkeit mit der Getränke und Speisen serviert werden, von der erfrischenden Natürlichkeit der beiden Insulanerinnen, die den kleinen Laden in `karibischen Schwung´ halten, wo keine ihrer Bewegungen Stress und Hektik übertragen, sondern Ruhe und Entspanntheit.

Uschi überreicht ein selbst gehäkeltes Deckerl mit einem Schmetterling, ein kleines Danke an die große gemeinsame Zeit, es gibt ein paar Zeilen mit „Steirisch-Rheinländischen- Wortbegriffen“, allen voran „Sigst“ und „Passt schu“, was längst schon zum Wortschatz auf der Manatee geworden ist.


Wir denken zurück an die Überfahrt von Bonaire nach Puerto Rico, an dieses gute Gefühl, nicht ganz allein da draußen gewesen zu sein, immer ein Licht in der Nacht zu sehen, am Tag die Konturen der Begleitung, am Funkt zu erfahren, dass auch beim Nachbar alles in Ordnung ist. „Wir sehen uns in der Steiermark wieder“, steht längst schon vor diesem Abend fest und möglicherweise auch noch morgen, auf Cooper Island, je nach Wind-, Schwell- und Wetterlage.

An Bord der Santina sehen Uschi und ich die Lichter entlang der Nordküste von Tortola, wenige reichen bis zu den Hügeln hinauf, wo sie zu den Lichtern der Sterne übergehen. Der Mond nimmt immer mehr an Leuchtkraft zu, die See glänzt silbrig. Wir freuen uns über die erlebte Identität auf der Insel. Auch das macht die Stimmung gut. Wo anders stimmt es uns oft eher traurig, wie Kulturen verloren gehen, wie man sich dem Neuen zu beugen versucht, was nicht immer gut ist. „Jede Veränderung die nicht eine Verbesserung ist, ist eine Verschlechterung.“

Mittwoch, 28. Januar 2015

„BEEF ISLAND – JOST VAN DYKE – GREAT HARBOUR“

„Jetzt taugst dir“, lacht Uschi, wie wir unter Vollzeug am Sir Francis Drake Channel Tortola entlang segeln, die vorgelagerten Inseln an uns vorbeifliegen, weiter zwischen St. John und Little Thatch Island hindurchsegeln, später Great Thatch Island an Steuerbord liegen lassen, `unsere´ Buchten Watermelon Bay und Francis Bay auf St. John nochmals sehen, um dann hart am Wind Kurs Jost Van Dyke anzulegen. „Die Santina hat scheinbar eine ebenso große Freude wie ich“.




Wieder eine Insel, die nach einem niederländischen Piraten benannt ist und deren Einwohnerzahl sich seit dieser Piratenzeit nicht verändert hat. „200 Menschen leben hier, einschließlich jener, die der Welt nach hierher entflohen sind“, lesen wir im Reiseführer und auch, dass auf Jost Van Dyke der Arzt und Autor Dr. John Coackley Lettsom im Jahre 1744 geboren wurde, der nach seinem Studium in London auf die Insel zurückkehrte und hier eine medizinische Versorgung aufgebaut hat. 1.200 Weiße und 10.000 Sklaven zählten zu seinen Patienten.


Es ist wieder eine karibische Insel, die karibisches Gefühl vermittelt. In jeder Hinsicht. Schon bei der Ansteuerung haben wir die White Bay entdeckt, mit weißem Sandstrand, Palmen, bunten Hütten, später Great Harbour, den wir anlaufen, an eine der letzten Bojen gehen  und bald darauf dem Strand entlang spazieren, nachdem wir die einzige Dinghy-Passage gefunden haben, durch die man den Ort erreicht.


„Besser und schöner und netter geht´s nicht.“ Das leuchtende Meer, der feine Sand, Palmen zwischen denen Hängematten gespannt sind, Holzbänke mit Blick auf die Bucht, eine Sandstraße, ein paar verwitterte Holzhäuser, ein paar Steinhäuser, eine Kirche mit Friedhof, das Zollgebäude zum Ein- und Ausklarieren, eine Bäckerei, ein Anlegesteg für kleine Fähren, ein Steg für Dinghys. Und natürlich: „Foxy´s Bar!“



Jahrelang war Mr. Feliciana Callwood – wie Foxy mit seinem bürgerlichen Namen heißt – mit seinem Schiff in Europa auf Freiersfüßen unterwegs, lernte auf Gibraltar seine Frau Tessa kennen und kehrte später mit ihr nach Jost Van Dyke zurück. Hier gründete er seine Tamarind Bar, wo er seine Gäste unterhält und zu den herausragenden Persönlichkeiten der Insel zählt.  Musiker, Geschichtenerzähler, insulares Showtalent.


Wir besichtigen seine Bar, die voll geschmückt ist mit Flaggen vieler Nationen, Visitenkarten und Wimpel von Schiffen, die hier vor Anker lagen. Seit heute gibt es auch eine kleine Österreich- und eine Steiermark-Flagge bei Foxy´s.

Uschi und ich spazieren den Strand auf und ab, sehen bald die Manatees auf einer Bank im feinen Sand, das Sundowner-Getränk am Holztisch vom Restaurant „Ali Baba´s“. Ein guter Platz, um hinaus auf die Bucht zu sehen, in der Hängematte zu schaukeln oder das Ringelspiel kreisen zu lassen. Ein guter Platz auch, um feine Ribs und guten Fisch zu essen, alles wieder karibisch zubereitet. Man bewahrt seine Identität, man hat sich auf Jost Van Dyke noch nicht verkauft.







Schon lange suchen wir eine Conch Muschel, mit der man jene Töne erzeugt, die die Fischer in die Bucht hinausblasen, wenn frischer Fisch zum Verkauf am Strand angeboten wird. Alle unsere Versuche, mit selbstgetauchten oder gefundenen Muscheln dieses tiefe Tuten zu erzeugen, waren bisher vergeblich. Der Chef des Hauses zeigt uns eine solche Muschel und auch, wie man daraus Töne erzeugt. Er bringt all seine Geduld auf, mir die Technik des „Lippen stülpen und kurz und stoßweise wenig Luft reinblasen“ beizubringen, lächelt dann aber nur noch, fast ein wenig besorgt, wie sich mein Kopf immer mehr in Richtung Rot verfärbt, nur Luft und kein Ton aus der Muschel kommt, alle seine Mühen vorerst vergeblich sind und ich zu ihm abschließend sage: „Louis Armstrong.“


An Bord der Santina gibt es wieder sanfte Musik auf Virgin Radio, das Beobachten des Sternenhimmels, die Freude darüber, das Aufgehen des „Großen Wagen“ zu sehen, andere Sternenbilder und Planeten schon zu erkennen, wieder andere neue zu entdecken und das sanfte Wiegen der Ankerlichter der Schiffe zu sehen, die wie eine beleuchtete Berg- und Talbahn in der Bucht auf- und abschwingen. „Unser Zaccapa neigt sich dem Ende zu“, meint Uschi fast ein wenig traurig, schon lange nach „Sailor´s Midnight.“

Dienstag, 27. Januar 2015

„MARINA CAY – BEEF ISLAND – TRELLIS BAY“

Motor an, Motor aus. Die Zeit dazwischen beträgt knappe 35 Minuten, die man benötigt, um vom Ankerplatz vor Marina Cay zum gegenüberliegenden Ankerplatz in der Trellis Bay auf Beef Island zu motoren. „Ein absolutes Muss in der Törnplanung“, schreibt unser Hafenhandbuch, was wir natürlich befolgen, bald an Land gehen und all das besichtigen, was hier geboten wird.


Aragon´s Studio, Aragon´s Arts & Crafts Center, Cyber-Cafe, Markt, Indianerkultur, Cafés, Bars, ein Restaurant, Palmen, Sand, türkises Wasser, Muscheln, Fische. Mitten in der Bucht die kleine Insel Bellamy Cay, mit dem Restaurant „Last Resort“. Das Lebenswerk der Familie von Tony Snell. „Zu diesem Lebenswerk gehörte einmal der Esel Vanilla, der bei einer Vollmondparty bei einem unerlaubten Bad leider ertrunken ist“, lesen wir und sehen am Strand überall die Hinweise auf diese „Full-Moon-Party“, die bald wieder stattfindet und wo die Vorbereitungen heute schon getroffen sind.







Wir bleiben im „De Loose Mongoose“, einer Bar mit Restaurant, wo sich scheinbar alles trifft, was in der Bucht vor Anker liegt, an den Tischen und Stühlen im feinen Sand oder auf der bunt bemalten Holzterrasse. Wir planen mit den Manatees die gemeinsamen nächsten Tage und beobachten die Flugzeuge, die hier vom Terrance B. Lettsome Flughafen starten und wo man die Start- und Landepiste bis weit hinaus in die Trellis Bay verlängert hat. „Von hier fliegen wir nicht nach Hause“, das steht heute schon fest.




Montag, 26. Januar 2015

„VIRGIN GORDA – LIEGEPLATZINFORMATIONEN - MARINA CAY“

„Jetzt genießen wir noch diese wenigen Tage in den wunderschönen, `amerikanischen´ BVI´s, dann wird uns bestimmt die Entscheidung leichter fallen, wo und wann wir das Schiff wo und wie lassen und vor allem, wie es wieder zurück nach Europa kommt.“ Unter diesem Motto laufen wir aus dem Virgin Gorda Yacht Harbour aus, setzten die Segel und gehen Kurs Marina Cay, zu einer kleinen Insel im Osten von Tortola.


„In einer Woche hab ich hier segeln gelernt“, hat uns noch am Morgen voll Stolz unser englischer Nachbar erzählt, der mit seiner Freundin völlig alleingelassen auf einem Charterschiff hier seinen Segelurlaub verbringt. Jetzt, am Sir Francis Drake Channel, sehen wir auch, warum das alles so schnell geht. „Die haben alle absolut keine Ahnung!“ kann man abschließend nur unberuhigt feststellen, wenn man die Segelmanöver mancher Chartercrews sieht, die im Wochenendkurs segeln gelernt haben, ihre Segelstellungen und vor allem die Vor- und Nachrangregeln berücksichtigt. „Müss´ ma halt a bissl mehr aufpassen“, meint Uschi nur. „Is eh wenig Wind.“




Wir gehen vor der kleinen Insel Marina Cay an eine Boje. Wieder eine Idylle wie im Bilderbuch, ein echter Inselwinzling, ein Ankerplatz geschützt durch vorgelagerte Riffe, eine Parkanlage, weißer Strand, ein Häuschen, ein Restaurant, ein paar Zimmer.


Im Jahre 1930 hat das amerikanische Ehepaar Robb und Rodie White die Insel gekauft, das kleine Häuschen am Hügel errichtet und im Laufe der Jahre dort ein paar Zimmer ausgebaut. Im Restaurant am Strand zeigt eine Bildergalerie die Geschichte des Ehepaares, das auch ein Buch über ihr Leben auf Marina Cay geschrieben hat. „Two On the Isle“.


Uschi und ich besuchen die Insel, den Strand, die Parkanlage, die Hütte, das Restaurant und beschließen bald, wieder einmal die heimische Bordküche zu verwenden, um nicht ganz den amerikanischen Essgewohnheiten zu verfallen. Später gibt es eine Einladung zum Sundowner vom Katamaran „Tohuus“, zu dem uns Helmut `eingeladen´ hat, nachdem er wieder einmal „wassertretend“ in der Bucht Kontakt zu seinen Nachbarschiffen aufgenommen hat.




Das sehr sympathische deutsch-amerikanische Ehepaar hat eine solch unfassbare Segelgeschichte zu erzählen, die es vor genau einem Jahr 300 Seemeilen vor der amerikanischen Küste erlebt hat und die man nie und nimmer selbst erleben möchte. Stürme, Wellenberge, Hubschrauber, Schiffsverlust. Ein Albtraum. „Wir waren sogar in den News“, sagt der Skipper, immer noch ein wenig kopfschüttelnd.

Der Abendhimmel während dem Sundowner über Great Camanoe war dann wieder so beeindruckend, dass wir alle feststellen, dass uns dieses besinnlich-nachdenkliche Beobachten der untergehenden Sonne immer wieder von neuem fasziniert. „Schön ist sie, unsere Erde.“



Wir erholen uns von den schaurigen Segel-Erzählungen an Bord der Manatee, bei einem sogenannten „Absacker“, was gleichzusetzen ist mit einem gut gekühltem Bier und einem ebenso gut gekühltem Gläschen Wein, verbunden mit fast nicht zu Ende gehenden Gesprächen über all jene Dinge, die dieses Fahrtenseglerdasein auch so schön macht. Meist sind es die Ehrfurcht und der respektvolle Umgang mit Menschen und der Natur. Aus einem Absacker sind heute doch mehrere geworden. Wir tragen ins Logbuch ein: „Es ist traumhaft schön hier!“