Freitag, 28. Februar 2014

„PANAMA – BOCAS DEL TORO – BOCAS MARINA”

Noch einmal genießen wir das Liegen vor Anker, die Ruhe des Morgens, das Beobachten der Schiffe, wo langsam Bewegung spürbar ist, den Blick auf die Bocas Marina, die so wunderbar eingebettet ist in Mangroven auf der Seeseite und schönen Baum- und Strauchbewuchs auf der Inselseite. Wir fahren mit dem Dinghy zur Marina, kündigen unsere Ankunft an und werden genau instruiert, wie man in die Marina einfahren muss, damit man nicht eines der vorgelagerten Riffe berührt.




Es ist drückend heiß und nahezu windstill wie wir den Motor starten und uns langsam an Bocas Town entlangtasten. Die Navionics-Seekarten am Chartplotter stimmen in etwa wieder mit den natürlichen Gegebenheiten überein, anders als in den San Blas Inseln, wo wir nach diesen Karten über einige Riffe und Sandbänke gefahren wären, hätten wir nicht nach den „so berühmten“ Bauhaus-Karten navigiert.




Wir sind in der Bocas Marina, gepflegt, gemütlich und familiär, meist gleichbedeutend mit einem Törnende, nicht jedoch das unserer Besichtigungspläne, begleitet von einem „Schiff klar machen“ und gleichzeitigem „Schiff vorbereiten“ für die nächsten Vorhaben.





Am Nachmittag läuft die SY Paloma ein, mit Ari an Bord, den wir bereits in der Shelter Bay Marina kennen gelernt haben. Als Solosegler ist er von dort mit einem kleinen Zwischenstopp auf einer der vorgelagerten Inseln bis Bocas del Toro gekommen, hat nicht so genau die Seekarten bei der Einfahrt studiert und ist so auch recht schnell auf einer kleinen Sandbank hängen geblieben.

Es gibt Live-Musik und Barbecue im kleinen Freiluftrestaurant der Marina, das wir mit Ari besuchen und zugleich natürlich unser Wiedersehen feiern.







Donnerstag, 27. Februar 2014

„PANAMA – BOCAS DEL TORO – INSELRUNDREISE”


Isla Bastimentos, Isla Cristobal, Bahia los Delfines, Cayos Coral, Isla Popa, Cayo Agua, Isla Tigre, Punta Vieja, Cayo Zapatilla, Perezoso, Starfish. Wir tauchen ein in die Welt von Bocas del Toro und fahren mit einem Schnellboot – andere Ausflugsschiffe gibt es hier ohnehin nicht - zu den schönsten Plätzen des Inselreichs.




Landschaftlich wunderschön ist es hier, auf allen Inseln, das darf man behaupten, und faszinierend eine Reise durch die unzähligen Mangroven, die wie ein undurchdringliches Labyrinth südlich von Nancy und Bastimentos aneinandergereiht sind, unmöglich ohne Kenntnisse auch nur wieder rauszufinden.




Wir sehen Delphine und tauchen bei herrlichen Korallenformationen, wo wir auf engstem Raum viele bunte Fische beobachten dürfen. Ein beruhigendes Schauspiel.


Wir fahren zum Marine Nationalpark „Parque Nacional Marino Isla Bastimentos“ auf der Inselgruppe Zapatilla, wo sich auf der kleineren der beiden Inseln, auf Zapatilla Menor ein Basiszentrum von Wissenschaftlern befindet, wo man sich speziell mit der Meeresschildkröte befasst und auf Zapatilla Mayor, der größeren Insel, befindet sich das Park Ranger Camp, das für die Arterhaltung und den Naturschutz zuständig ist. Die Inseln sind umgeben von weißem Sand und kristallklarem Wasser auf der einen Seite und von Korallenbänken und sich hoch auftürmenden Wellen auf der Seite des Atlantiks. Das Innere scheint nahezu undurchdringlich zu sein.






Wir können in etwa das Faultier ganz oben im Geäst der Baumgruppe erkennen, ganz sicher sind wir uns aber alle nicht, spüren was es heißt, mit über 20 Knoten am Wasser unterwegs zu sein, Essen gemütlich in einem kleinen Fischerort - die einzige Ansiedlung auf den Inseln die wir gesehen haben - und freuen uns schließlich, wie wir wieder durch das Mangrovenlabyrinth nach Bocas del Toro Town finden.

Mittwoch, 26. Februar 2014

„PANAMA – BOCAS DEL TORO – BOCAS DEL TORO TOWN - IMMIGRATION”

Im Hafenhandbuch ist neben dem Hafenkapitän auch die Immigration angeführt, die sich im großen weißen Gebäude nördlich des „Central Plaza“ befindet. Zweimal waren Uschi und ich schon vergeblich dort. Einmal nach 15.00 Uhr, Feierabend, und einmal während der Mittagspause. Heute besuchen wir die Immigration im Flughafengebäude, weil wir ohnehin dorthin müssen, um unsere Flugtickets für den Flug nach Panama zu besorgen.


Wir hätten die Immigration nicht besuchen sollen, dass kann ich jetzt schon vorwegnehmen, weil wir ohnehin in Panama sind. „Du mit deiner Überkorrektheit“ hat Uschi nach einer dreistündigen Odyssee nur gemeint. So richtig böse war nur ich; auf mich! Die Sache war die: Dem Grunde nach wollte ich die Immigration nur besuchen um zu sagen, dass wir im Lande sind, was sofort große Verwunderung hervorgerufen hat, wie der Immigration-Offizier unsere Pässe mit dem Einreisestempel nach Panama gesehen hat, wie wir mit dem Flugzeug im Jänner in Panama City angekommen sind, weil nach diesen sind wir ohnehin hier. Dann hat er jedoch einen Stempel von Porvenir auf den San Blas Inseln entdeckt, wo „Salida“ – was soviel wie „Ausreise“ heißt – draufsteht. Den haben wir tatsächlich in Porvenir bekommen, nachdem wir uns auch dort gemeldet und gesagt haben, dass wir nach Bocas del Toro gehen, was zu Panama gehört.


Nachdem die San Blas Inseln bzw. Guna Yala zwar ein autonomes Gebiet sind, jedoch zu Panama gehören, haben wir nach Meinung des Immigration Offiziers das Land verlassen und sind wieder da, was dem Grunde nach nicht geht, weil man ein Land nicht verlassen kann ohne in ein anderes einzureisen und wieder zurückkommen, wenn man nicht woanders war. Nach seiner Meinung ist der Stempel von Porvenir ganz einfach falsch und muss annulliert werden, was wiederum nach seiner Meinung nur die Immigration in Porvenir machen kann, was aus seiner Sicht bedeutet hätte, dass wir zurück nach Porvenir müssen, den Stempel annullieren lassen und dann wieder nach Bocas del Toro kommen können. Dies hat er recht unmissverständlich, fast ein wenig lächelnd ausgesprochen, aber zugleich auch unsere Gesichtsausdrücke gesehen, die ein ebenso unmissverständliches, eher ernstes und energisches „Nein“ zum Ausdruck brachten.

Unzählige Telefonanrufe zu seinen weiteren Vorgesetzten folgten wegen seiner eigenen Rat- und Hilflosigkeit, bald wusste das gesamte Flughafenpersonal über das Desaster des Immigration-Offiziers von Porvenir Bescheid, man blickte uns immer freundlich aber doch fast ein wenig bemitleidenswert an und dann kam ihm doch – nach einigen mehr als eindringlichen Klar- und Hilfestellungen unsererseits - eine rettende Idee: Ganz einfach alle unsere Papiere kopieren, damit – vor allem ihm – nichts geschieht. Irgendwann waren wir dann so in Panama, wie drei Stunden zuvor, nämlich mit einem Einreisestempel von Panama und einem Ausreisestempel von Porvenir. Wir denken, nachdem wir den Flugplatz verlassen haben, hat der Immigration-Offizier alles was er von uns bekommen hat, in den Papierkorb geworfen.


Wo wir gesetzlich jetzt tatsächlich sind, wissen wir bis heute Abend immer noch nicht, wir wissen nur, dass Bocas del Toro Town immer noch eine wunderschöne karibische Kleinstadt ist und wir heute diese Stadt auf den vielen Kopierwegen noch besser kennen gelernt haben. Wir haben unsere physische Ankunft schon vor ein paar Tagen gefeiert, heute feiern wir; weil wir Flugtickets nach Panama City bekommen haben und bald feiern wir mit allen hier in Bocas del Toro, denn übermorgen beginnt der Karneval.

Dienstag, 25. Februar 2014

„PANAMA – BOCAS DEL TORO – BOCAS DEL TORO TOWN – LILI´S CAFE”

Namen gilt es sich wieder zu merken. Jack, der Marina-Manager, ein etwas älterer korpulenter Herr mit einem schönen weißen Bart, Jenny, die Kellnerin im Marina Restaurant, eine junge Schwedin, die hier arbeitet, Peter und Bernd, zwei Kärntner, die in Bocas Town leben und Häuser vermieten und Tony, den Inseltour- und sonstigen Ausflugorganisator an der Hauptstraße. Wir werden ihn bald besuchen, wenn wir unseren Heimflug festgelegt haben, was ein wenig davon abhängig ist, wann wir zwei Plätze in einer der vielen Maschinen bekommen, die von hier nach Panamacity fliegen.




Heute erweist sich dieses Unterfangen als eher erfolglos. Im Tourismusbüro sind alle Flüge in nächster Zeit ausgebucht, am Flughafen vertröstet man uns auf morgen. Der Grund ist ein eher erfreulicher: Karneval in Bocas del Toro! Am Samstag geht’s los mit dem karibischen Fest, auf das wir uns ebenso freuen, wie unzählige andere Besucher der Inseln, die bereits hier sind und die noch erwartet werden. „Alles fliegt nach Bocas“ sagt man uns am Flughafen.


An der gestern begonnenen Begeisterung über die Inseln hat sich auch heute nichts verändert. Wieder besuchen und erkunden wir weiter diese schöne bunte Stadt, entdecken viel und sehen auch, dass es hier all das gibt, was man im Zuge einer Weiterreise an Verpflegung braucht. Sehr gut sortierte und saubere Lebensmittelläden, Werkzeugshops, Eisenwarenhandlungen und vieles mehr. Immer wieder schön sind jene Läden am Straßenrand, wo natürlich neben dem Hauptexportmittel von Panama, den Bananen, unzählige andere Arten von Früchten angeboten werden.



Uschi und ich besuchen ein Restaurant an der Waterfront, wo bald Ceviche, Salmon und Lobster serviert werden, wo ein Straßenmusikant Harry Belafonte Lieder spielt und wo der Ausblick auf die gegenüberliegende Insel Cayo Carenero auch in den Abendstunden verzaubernd ist. Den Abschlussdrink gibt’s heute in Lili´s Cafe, wo alle ebenso freundlich sind, wie alle anderen Menschen hier auf den Inseln, denen wir bisher begegnet sind und wo man ein echtes Danke zu Lili sagen muss, weil es hier diesen Dinghy-Anlegesteg. Eine äußerst wackelige Angelegenheit, aber es gibt ihn.



Montag, 24. Februar 2014

„PANAMA – BOCAS DEL TORO – BOCAS DEL TORO TOWN – WO WIR SIND!”

„Wo wir sind!“ sag ich zu Uschi freudestrahlend, wie wir die Mainstreet von Bocas Town entlangspazieren. Ein farbenfrohes Miteinander reiht sich Haus an Haus in dieser Haupt- und Einkaufsstraße der karibischen Kleinstadt, sympathisch, lebhaft, ganz einfach freundlich und stimmungsvoll. Die Hauptstadt der Provinz hat rund 4.300 Einwohner, unterschiedlichster Hautfarben, wenngleich die meisten davon immer noch Afro-Antiller Abstammung sind.




Man hört und spricht wieder Englisch, gut verständlich, und das sogenannte „Guariguari“, ein Afro-Antillen-Englisch, gemixt mit Ngobere und gewürzt mit etwas Französisch, man sagt auch „ein abenteuerliches Jamaica“, nicht verständlich. Ein Kleinhotel nach dem anderen gibt es hier, auch sonstige Hostels und Privatunterkünfte und an jeder Ecke werden Ausflüge zu den Inseln des Archipels angeboten.





Wir haben mit dem Dinghy bei Lili´s Cafe festgemacht, der einzigen Beiboot-Anlegestelle die wir bisher gesehen haben. Ein originelles Cafe, nicht breiter als 2,50 Meter, mit einer Terrasse, die ins Meer ragt. „Klein-Venedig“ sagen wir, denn fast alle Gebäude hier entlang der Waterfront haben ihr Haupthaus auf festem Inselboden mit vorgelagerten Terrassen, die auf Pfählen gebaut sind und ins Meer ragen.




Wir melden uns beim Hafenkapitän an, formlos funktioniert hier alles, er heißt uns herzlich Willkommen, behält die Zarpe bei sich, die man bei ihm wieder bekommt, wenn man die Inseln verlässt.


Die Stadt ist am östlichen Ende der schmetterlingsförmigen Insel Bocas rasterförmig erbaut worden. Es gibt so etwas wie die Mainstreet, die Hauptstraße, parallel dazu verlaufen weitere fünf Nebenhauptstraßen und senkrecht zu diesen Straßen gibt es wiederum mehrere Nebenstraßen. Die Stadt umschließt einen kleinen Flughafen im nördlichen Bereich, der Rest der Insel ist Grünland.

Mit dem Dinghy besuchen wir die Bocas Marina, die gut von unserem Ankerplatz aus zu sehen ist. Eingebettet in eine parkähnliche Landschaft liegt sie da, gepflegt, sauber, familiär. Auch hier werden wir wieder herzlich begrüßt, von Jack, dem Marina-Manager. Es gibt nur wenige Liegeplätze, die nahezu alle vergeben sind. „Ein gemütlich-schönes Zuhause für die Santina“ denken wir uns beide und reservieren einen der letzten Liegeplätze für unser ebenso gemütlich-schönes Schiff, das uns wieder einmal so gut in ein neues Revier gebracht hat.



Das Inselreich lässt uns schon am ersten Tag nicht zur Ruhe kommen. Wir besuchen die Insel Cayo Bastimentos mit einem Schnellboot, fahren vorbei an den Inseln Carenero und Nancy, vorbei an wunderschönen Korallblöcken und Mangroveninseln und betreten die Insel ganz in der Nähe der „Red Frog Marina“, die nach dem berühmten roten Frosch benannt ist, der hier auf der Insel in seinem Naturpark lebt.





Von überall kann man den Frosch hören, wie wir durch den Nationalpark spazieren, zu sehen ist er leider noch nicht. Wir wandern bis auf die karibische Seite der Insel, bis zum „Red Frog Beach“, einem langen Sandstrand, vor dem sich die Wellen des Atlantik brechen, was so zu einem beliebten Zentrum der Wellenreiter geworden ist. Auch hier ist es traumhaft schön, was wir natürlich genießen, bei Pinacolada auf der Terrasse des „Red Frog House“, direkt am Strand, mit Blick zur Einfahrt ins Inselreich, die wir gestern erst passiert haben. Dennoch erscheint es uns, als wären wir schon viele Tage hier. Alles scheint einem vertraut.