Sonntag, 17. Mai 2015

„PALMA DE MALLORCA – RCNP - ABSCHIED“


Heute besuchen Uschi und ich einen Stadtteil von Palma, den manche das ehemalige  Maurenviertel der Stadt nennen. Wenig unterscheidet sich vom übrigen Palma, es ist ganz einfach nur wunderschön. Wir besuchen Kirchen und natürlich die Kathedrale und beginnen langsam, die Santina für unsere nächsten Inselbesuche vorzubereiten. Alles geht jetzt um vieles einfacher: Kein Vorbereiten auf ein monatelanges Verlassen des Schiffes, kein Abräumen des Decks, kein Segel abschlagen, kein Entfeuchtungsgerät installieren, kein Verpacken und Verstauen von Schoten und Bimini. Wir wissen, dass wir wieder bald auf der Insel und am Schiff sind.



Wir besuchen die SY Molly, besichtigen das Schiff, das ein ausgesprochenes Raumwunder ist, gemütlich und gepflegt und wo es an Deck bald wieder viel zu erzählen gibt, wo so vieles Neues auf uns einwirkt, dass es fast zu einem „Lindenstraßenstress“ wird. Später lernen wir Klaus von der SY Tahia kennen, der mit seinem Schiff auch am „Lindenstraßensteg“ liegt. Er kann alles und noch vieles mehr und wird sich um unsere Sprayhood kümmern, während wir zu Hause sind.

An Bord der Santina gibt es das erste Mallorca-Steak, weil wir heute auch die ersten Lebensmittelläden gefunden haben, die uns natürlich Dieter und Rosi empfohlen haben und wo es ebenso alles zu kaufen gibt, wie in den Marina-Shops, in der Werft und eigentlich überall, was wir zu schätzen wissen und viele Jahre nicht in diesem Übermaß gewohnt waren.

Wir sind in Europa, in Palma, auf dieser wunderschönen Insel Mallorca. Dieter wird uns morgen zum Flughafen bringen, er hat ein spanisches Auto. Dann geht’s wieder nach Hause und erst dann endet für uns unser karibisches Abenteuer, das immerhin acht Jahre gedauert hat. Wir packen Bücher ein, sortieren Flaggen der besuchten Länder. Wir freuen uns auf unsere Kinder, auf unsere Eltern, auf unsere Freunde auf unseren Hund, auf unser Zuhause, auf unsere Arbeit. Wir denken an die Zeilen, die Sandra in unser Logbuch geschrieben hat: „Dankbar sein für die Erinnerungen und Träume, die einen Menschen doch ausmachen. Das sind unsere größten Schätze. Die Vergangenheit und die Zukunft.“

Samstag, 16. Mai 2015

„PALMA DE MALLORCA – RCNP - LINDENSTRASSE“


Mit jedem Schiffscheck wird die Liste der zu erledigenden Arbeiten länger, die Freude über das Getane größer, das Funktionieren der selbstinstallierten Kühlbox nahezu gefeiert. „Jetzt kann kommen wer will“, meint Uschi, „es gibt Eis in unseren Getränken.“ Mit großen Hoffnungen spazieren wir ins Marina Büro.

Gemischte Gefühle begleiten unser Gespräch mit der Dame hinter dem Schreibtisch, die vorerst recht zurückhaltend war, absolut keinen freien Platz gefunden hat, sich dann aber doch von unserer ehrlich gemeinten Faszination von Palma überzeugen hat lassen und noch einmal ein wenig genauer nach allenfalls möglichen freien Liegeplätzen gesucht hat. Alles war dann auf einmal sehr nett und freundlich, weil genau jener Platz auf dem wir heute schon liegen auch in Zukunft nicht reserviert ist. Dann aber endlich doch: Für unsere Santina!



„Wir haben einen Jahresliegeplatz im Real Club Nautico de Palma!“ freuen wir uns am Weg zurück zum Schiff, wo wir am Steg Rosi und Dieter begegnen und die beiden sofort auf die Santina einladen. Seit 25 Jahren liegen sie hier mit ihrer SY Molli am Steg. „Lindenstraße nennt man ihn“, lachen die beiden sympathischen Kölner, die natürlich alles über Alle und Jeden hier wissen und uns so richtig mit dem „wo man was bekommt und wer was repariert“ verwöhnen.

Es ist ein sehr netter Nachmittag, mit einer Schiffsbesichtigung, mit Rum und Bier aus der Karibik, mit vielen Erzählungen und guten Tipps. „Wir haben die wichtigsten Personen  von der Marina kennengelernt“ sind Uschi und ich überzeugt, wie wir wieder in einer wunderschönen Abendstimmung freudestrahlend in die Stadt spazieren und unsere ersten deutschsprachigen Mallorca-Zeitungen kaufen. Leider sind es Schreckensmeldungen die wir jetzt lesen: Es wird von dem Unglück vor den Azoren berichtet und von drei Toten im gestrigen Sturm bei Formentera, wo eine Yacht gegen die Felsen gespült wurde. Wieder sind wir dankbar gesund und hier zu sein und einen wunderschönen Platz für unsere Santina und natürlich auch für uns gefunden zu haben.

Freitag, 15. Mai 2015

„PALMA DE MALLORCA – DER WIND IST DA – NEUE LIEGEPLATZGEDANKEN“


Langsam kompensieren wir unseren Jetlag, diesen „Zeitzonenkater“, den man nach dem was wir in den letzten Tagen im wahrsten Sinne des Wortes in der Weltgeschichte „herumgeflogen“ sind, nicht ganz von uns abweisen können. Wir schlafen jeden Tag eine Stunde weniger und versuchen gerade aus dem Grund, auch eine Stunde früher unsere Kojen aufzusuchen, was nicht immer gelingt.

Uschi und ich frühstücken an Bord der Santina, was in der neuen Umgebung wiederum ein wenig ungewöhnlich für uns ist. Links von uns ein Schiff, rechts ein Schiff, gegenüber Schiffe, Menschen laufen den Steg auf und ab. Nichts mit „vor Anker liegen und ins Wasser springen.“ „Das alles war vor Jahren ganz selbstverständlich für uns“ lachen wir sogar ein wenig über das Neue, das gar nicht so neu sondern nach all den „anderen Jahren“ nur wieder ein wenig ungewohnt ist.



Wir bekommen von Toni Horrach die Einklarierungspapiere in seinem Büro, bedanken uns für die freundlich-herzliche Aufnahme auf Mallorca mit einigen Caribe, die wir für besondere Anlässe und Gäste aus der Karibik mitgebracht haben. „Jetzt sind wir ganz offiziell in Europa!“ Bald hören wir von einem fürchterlichen Sturm vor den Azoren, wo fünf Yachten in Seenot geraten sind, ein Katamaran ist gesunken, ein Kind gestorben. Crews wurden von ihren Schiffen abgeborgen, die Yachten treiben jetzt ohne Mannschaft im Atlantik. „Ganz einfach nur schrecklich“ sagen wir uns, während auch hier auf Mallorca der Wind kräftig zulegt und unser vorgesehenes Auslaufen in Richtung Norden verhindert.

Uschi und ich besuchen den Plaza Major, trinken Kaffee vor dieser großartigen Kulisse, bummeln durch die Stadt, kaufen ein. „Die Abende sind hier kühl“ war die Feststellung und der Ausgangspunkt für unseren Einkaufsbummel, der heute so richtig Spaß macht und uns dabei nicht das erste Mal über einen Jahresliegeplatz in Palma nachdenken lässt. „Alles wäre so einfach“ muntern wir uns auf, „Einsteigen in Graz, Aussteigen in Palma“, steigern wir unsere Vorstellungen weiter und beschließen, morgen die richtige Entscheidung zu treffen.



Die vorgefasste Vorfreude über das „Nahezu jederzeit und schnell zum Schiff zu kommen“ lässt uns wieder nach Palma spazieren. „Das nächste Mal nehmen wir unsere Klappräder mit“. Jetzt hat uns die Stadt endlich in ihren Bann gezogen. Wir sind noch nicht weg und freuen uns heute schon auf das nächste Mal. Ich trage am Abend meine neue FC Barcelona Jacke.

Donnerstag, 14. Mai 2015

„PALMA DE MALLORCA – RCNP - SCHIFFSREINIGUNG“


Es gibt ein erstes Frühstück an Bord der Santina, nach vielen Jahren in „heimischen“ Gewässern. Wir reinigen das Schiff heute so, wie wir die Santina gerne sehen. Fast ist es so, als würden wir alles wegreinigen, was irgendwie an das Vergangene erinnert und auf ihre Zukunft vorbereitet. Wir reinigen, schrubben, entrosten, kommen schön langsam an, was sich verstärkt, wie wir die Reiseroute nach Còlonia de Sant Pere in der Bucht von Alcúdia abstecken, die ersten Wetterberichte lesen und schnell feststellen, dass es ab heute Abend da draußen zu stürmen beginnt.

Wir lesen Hafenhandbücher, sehen uns neue Reiseziele an, zirkeln Entfernungen ab, beginnen langsam die Schönheit der Stadt zu genießen, die viel dazu beiträgt, endlich zu begreifen, dass wir angekommen sind. Nicht einmal haben wir uns in den letzten Tagen gesagt „Wir können ja wieder rüber fahren“, was uns beruhigt, ebenso wie die Schönheit von Palma, dieser wunderbaren Stadt, die uns scheinbar sagen und zeigen will, wie schön es hier wirklich ist. Tatsächlich ist es so, dass es uns immer wieder hineinzieht in diese großartige Altstadt, nur wenige Minuten von unserem Liegeplatz entfernt.





Wir sitzen im „Pesquero“ am Hafen, hören wieder Live-Musik und dann spielen sie „Me And Mrs. Jones“ von Billy Paul und wir hören den Text „Well, it´s time for us to be leaving… It hurt so much…“, wechseln von Caipiriña auf Mojito, freuen uns auf die Santina, die heute so sauber ist und uns sagt, dass es nicht an der Zeit ist, sich zu verabschieden, dass nichts mehr weh tut, sondern dass die Freude über das gut Angekommen sein alles überwiegt. Uschi und ich freuen uns mit ihr und auf das, dass wir uns jetzt öfter sehen werden. Die Singelgracht hat heute Palma de Mallorca verlassen.

Mittwoch, 13. Mai 2015

„PALMA DE MALLORCA – SINGELGRACHT - REAL CLUB NAUTICO DE PALMA“


Noch am frühen Morgen verfolgen wir noch einmal  die Reiseroute der Singelgracht, die wie ein offenes Buch am iPhone-App „Marine Traffic“ ablesbar ist. „Man weiß immer und überall wo man ist“ stellen wir fast ein wenig besorgniserregend fest, meinen aber auch, dass die AIS-Einrichtung fast besser als das Radar ist, weil man die Schiffe auch nach dem Namen rufen kann, wenn sie einem auf offener See gefährlich nahe kommen. „Wir haben nichts zu verbergen.“

Uschi und ich spazieren die Avenida Gabriel Roca entlang, an der sich eine Marina an die andere reiht. Vom kleinen Fischerboot bis hin zu den Luxusyachten liegt alles hier an den unzähligen Stegen und Moorings friedlich vereint. Wir frühstücken in einem Straßencafé an der Promenade, warten auf Toni Horrach, der uns pünktlich mit seinem Auto abholt und wir gemeinsam weiterfahren in das Zollgelände, wo das große Wechselspiel des Be- und Entladens der großen Frachter seinen Lauf nimmt.

Alles wird problemlos durchfahren, die Customs, die Immigration, der Hafenkapitän, es gibt keine Kontrollen nur ein freundliches Winken zu Toni. Dann sehen wir sie wieder, die Singelgracht, die wir scheinbar erst vor wenigen Tagen auf St. Thomas das letzte Mal gesehen haben. Problemlos ist sie über den Nordatlantik gepflügt, Gibraltar angelaufen, jetzt Palma und schon bald wird sie wieder ihre nächsten Hafenstädte anlaufen. Entladen, verladen.


Uschi und ich bekommen Helme und orange „Visitor-Westen“. Wir tragen uns in das Besucherbuch des Frachters ein, gehen an Bord und beobachten das erste Entladen eines Katamarans. Dann sehen wir die Santina, unsere Santina, die gut angekommen ist. Hinter ihr steht ein weiteres österreichisches Schiff auf der riesigen Ladefläche der Singelgracht mit einem Pärchen an Bord. Die beiden waren auch in der Karibik. „Ein paar Monate waren genug“ rufen sie zu uns herüber, wie Uschi und ich bereits an Bord waren, um das Schiff für die Entladung klar zu machen. „Es hat uns da drüben nicht gefallen“, meinen sie. Wir fragen nicht weiter, lösen das Achterstag und die Dirk, bringen Fender aus. Wieder steigt die Spannung bis sich endlich der große Kran über die Santina neigt, die von ihren Leinen und Blöcken befreit wird und bald spektakulär über der Ladeplattform und dem Hafenbecken schwebt.



Dann dürfen wir wieder an Bord unseres Schiffes, was einer Überwindung gleichkommt. Höhenängste gepaart mit der Sorge, zwischen den Schiffen entlang der Bordwand ins Wasser zu fallen. Alles gelingt mit vereinten Kräften, dann gleiten wir der orangen Bordwand entlang in Richtung Hafenbecken, berühren bald Mittelmeerwasser. Leinen lösen sich, der Motor springt nicht an, dann endlich doch und langsam entfernen wir uns von diesem scheinbar unendlich großen Frachter, der immer kleiner wird und bald schon Geschichte ist.



Noch im Hafenbecken werden Achterstag und Dirk angeschlagen. „Spät aber doch“, meint Uschi. Es ist windstill wie wir unseren neuen Liegeplatz anlaufen, begleitet von den Marina-Jungs, die uns bald die Moorings bereithalten. Alles klappt perfekt. Jetzt sind wir in Palma  angekommen, in jener Marina, die wir am 15. August 2007 um 19.45 das erste Mal angelaufen sind, am Weg von Kroatien in Richtung Karibik! Uschi und ich haben noch die Bilder vor uns, die sich damals vor uns aufgetan haben.

Wir melden uns im Marinabüro an, fragen zum ersten Mal nach einem Winterliegeplatz in dieser Stadt und bekommen ihn zu unserer großen Freude und Überraschung bereits ab September. Wie überall auf der Welt führt ein erster Weg in einem neuen Hafen meistens zu einem Yachtausrüster. Uschi und ich besuchen den perfekt sortierten Marinashop, finden eine Kühlbox für unser Mojito-Eis und ein intaktes Stromverlängerungskabel. An Bord der Santina bauen wir unsere Stromanschlüsse auf „Europa“ um, waschen Wäsche, reinigen das Schiff das erste Mal. Im Gedanken sind wir immer noch nicht ganz angekommen.




Später besuchen wir Palma, essen Tapas, trinken Caipiriña, hören Live-Musik im Yachtclub. Es ist schon nach Mitternacht. Die lang andauernde Helligkeit täuscht unser immer noch karibisch-denkendes Zeitgefühl. Von San Juan nach Palma. Von einer ehemals spanischen Kolonie nach Spanien, von einer schönen Stadt in die andere. Gesund und glücklich angekommen. Das sind die guten Seiten des hier und da.

Dienstag, 12. Mai 2015

„GRAZ – WIEN - PALMA DE MALLORCA“


Auf der Fahrt nach Wien – leider fliegt am Dienstag keine Maschine von Graz nach Palma - besprechen Uschi und ich noch einmal die Ereignisse unseres gestrigen Arbeits- und Organisationstages und sind bereits jetzt schon gespannt auf das, was in den nächsten Tagen noch alles anders als geplant werden könnte.

Ganz früh am Morgen erfahren wir, dass die Santina „Very early AM at May 13th“ - das ist morgen (!) - in Palma ankommen wird und dass mit dem Entladen am nächsten Tag begonnen wird. Uschi bucht ein Hotelzimmer für eine Nacht und am Abend bekommen wir die Mitteilung von Toni Horrach, dass die Entladung erst am Donnerstagvormittag oder Nachmittag erfolgen wird. „Eine Nacht zu wenig“ stellen wir schmunzelnd fest, was nicht ohne ist, da durch das verlängerte Wochenende nahezu alle Zimmer belegt sind. Auch hätten wir uns die frühmorgendliche Fahrt nach Wien ersparen können und am Mittwoch von Graz aus nach Palma fliegen.



Wir bleiben dabei, dass schon irgendwie ein Zimmer in Palma für eine Nacht für uns frei sein wird, dass wir in Ruhe die Marina besichtigen können und vor allem, dass wir genügend Zeit haben, um einen Liegeplatz zu besorgen. Es ist ein schöner und vor allem ruhiger und kurzer Flug nach Palma, mit herrlichen Ausblicken auf das Mittelmeer und auf die Buchten von Mallorca, wie wir zum Landeanflug ansetzen.

Das erste San Miguel trinken wir noch am Flughafen, ein weiteres in unserem Hotel, wo wir Glück haben, weil wir unser Zimmer für eine weitere Nacht verlängern können. Dann beginnen wir langsam, Palma kennen zu lernen.





„Avenida Antonio Maura 26” ist die Adresse von Toni Horrach hier in Palma, die wir als erstes besuchen und wo wir von einem außerordentlich netten und sympathischen Toni zu unserer großen Überraschung erfahren, dass die Santina doch schon morgen entladen wird. Er reserviert uns einen Liegeplatz für zwei Tage im RCNP, dem Real Club Nautico de Palma, den wir schnell besuchen, wo man uns in der Capitaneria herzlich willkommen heißt und ebenso freundlich ist wie im Hotel, wo wir unser erst vor wenigen Stunden verlängertes Zimmer wieder stornieren.



Ein wenig feiern wir dann doch diese Vielfalt an gut gegangenen Ereignissen und Änderungen, dieses „Wo wir sind“ und „Wo wir erst vor kurzem waren“, in guter und zuversichtlicher Stimmung am Abend im Restaurant „Pesquero“, mit Ausblicken auf die Stadtmauer, den Markt und zu den Schiffen, bevor wir wieder ein Email erhalten, mit der Nachricht, dass die Singelgracht heute um 23.16 Uhr in Palma angekommen ist. Zu diesem Zeitpunkt haben die Bayern bereits 3:2 gegen Barcelona gewonnen, was hier auf Mallorca niemanden sonderlich stört, weil Barcelona dennoch ins Finale aufgestiegen ist.

Sonntag, 10. Mai 2015

„SAN JUAN – FRANKFURT – GRAZ - MUTTERTAG“


Die Santina hat heute mit der Einfahrt in die Straße von Gibraltar ihre Atlantikrunde beendet, Uschi und ich mit der Landung in Frankfurt am Main. Heute ist Muttertag und die größte Freude für unsere Mütter ist, dass die Santina bald wieder in heimatlichen Gewässern schwimmt.

Überhaupt scheinen sich alle darüber zu freuen, dass wir wieder zu Hause sind, was ansteckend ist, sich auf uns alle überträgt und ganz fest in uns verankert ist, wie uns Sandra und Martina vom Flughafen abholen und sogar Nero freudig mit dem Schwanz wedelt. Am Abend erhalten wir die Nachricht, dass die Singelgracht um 22.12 Uhr in Gibraltar angekommen ist und voraussichtlich in drei Tagen Palma de Mallorca anlaufen wird. „Auf geht’s nach Mallorca“ sag ich zu Uschi, nachdem wir gerade erst angekommen sind.

Samstag, 9. Mai 2015

„PUERTO RICO – KURS ÖSTERREICH“


„Schön war es, wunderschön!“ Wir checken aus dem El Convento aus, besuchen noch einmal „Booty´s“, essen Mofongo mit Shrimps, wieder ganz ausgezeichnet und beobachten am AIS die Singelgracht, wie sie sich schnell an Madeira vorbeischiebt, mit Kurs Gibraltar. „Ankunft 10.5.2015“ zeigen einige ihrer Daten, was schon morgen ist und was Erich ganz einfach mit einem nicht gerade beruhigenden „Das wird knapp“ kommentiert.



Wir singen „All my bags are packed I´m ready to go” wie wir mit dem Taxi zum „Luis Muñoz Flughafen” von Puerto Rico fahren und freuen uns wieder einmal über all das, was wir erleben haben durften und auf all das, was uns die Zukunft noch bringen wird. Dann fliegen wir unserem schönen Österreich entgegen.

Freitag, 8. Mai 2015

„PUERTO RICO - SAN JUAN – AUF WIEDERSEHEN“


Wir sehen die Singelgracht wieder am AIS, knapp vor Madeira. „Die gibt ganz schön Gas“ meint Uschi, während wir die alte Festungsmauer entlang spazieren, noch einmal zurückdenken an unsere gemeinsame Zeit mit der Manatee, was unvergesslich schöne Spuren hinterlassen hat, so wie Vieles in diesen tropischen Breiten, von Trinidad bis hinauf zu den Virgins, von St. Lucia bis hinüber nach Panama und wieder zurück an diesen Ort, wo wir „schifflos“ das alte San Juan begehen.



Wir blicken hinaus auf die Einfahrt in den großräumigen Hafen, verabschieden uns von der See, besuchen unser „Stammlokal“ Ajito und versuchen unsere Wehmut mit Vorfreude auf Palma zu verdrängen. „Einer wunderschönen spanischen Stadt folgt die Nächste“, sagen wir zueinander. „Schöner kann’s gar nicht sein“.



„Eine wunderschöne Erinnerung“ freuen wir uns nach dem Besuch im „La Calle“, einem Künstlerlokal, wo wir eine klassische puertoricanische Maske kaufen. Die haben wir schon die ganze Woche immer und immer wieder gesehen und nie den Weg ins Innere der Gallery gewagt. Jetzt gehört sie uns und der Künstler hat sie liebevoll und so gut verpackt, dass sie bestimmt auch den Heimflug gut überstehen wird.



Bald gibt es wieder Käste und Wein im Hotel, den wir gemeinsam mit Ria und Erich genießen, wo wir uns alle darüber freuen, gemeinsam diese schönen, fast legendären tropischen Wochen des Abschiednehmens von einem karibischen Abenteuer erleben zu dürfen, ebenso wie den heutigen Flamenco-Abend in unserer Hotelbar, den wir natürlich besuchen.

„Einfach großartig“ dürfen wir zusammenfassend feststellen, was die Tänzerin hier zeigt, wie sie sich bewegt und welche begeisternden Klänge ihr begleitender Musiker aus seiner Gitarre zaubert. Es ist erst der Beginn von vielen Eindrücken, die uns der Abend noch hinterlassen wird, weil wir wieder und wieder dieses Old San Juan durchbummeln, uns von der Abendstimmung der Stadt mitreißen lassen, die Tapas im Restaurant „El Picotea“ probieren, bis wir endlich da Salsalokal finden, wo zu später Stunde noch fleißig getanzt wird.




Es ist bereits knapp vor Mitternacht, wie sich das Lokal langsam zu füllen beginnt, wo man zu Livemusik Salsa tanzt, mittelguten oder doch eher nicht so guten Mojito trinkt, die Stimmung aber wiederum die allerbeste ist. „Der Abend sollte nicht zu Ende gehen“, spürt man an unserem nicht enden wollenden nächtlichen Entdeckungsdrang, der uns ins „Booty´s“ führt, einer kleinen Bar gleich gegenüber von unserem Hotel, wo uns superfreundliche und ebenso hübsche Mädels wieder einmal das allerletzte Bier und die ganz ausgezeichnete karibische Spezialität „Mofongo“ servieren. Dann ist es tatsächlich lange nach Mitternacht, an diesem vorerst allerletzten „Auf Wiedersehen San Juan Abend“, wie wir endlich ins El Convento kommen.

Donnerstag, 7. Mai 2015

„SAN JUAN – ARECIBO – TEXAS DE BRAZIL“


Ria und Erich besuchen das Observatorium in Arecibo, Uschi und ich erklären den Vormittag zur „Bürozeit“ und erinnern uns dabei gerne zurück an den gemeinsamen Ausflug mit Angelika und Helmut von der SY Manatee, wie wir mit dem Leihauto dieses zweitgrößte Radioteleskop der Welt besucht haben. Die ganze Anlage hat solche Eindrücke in uns hinterlassen, dass wir sofort nach unserer Ankunft in Österreich den Film „Contact“ mit Jodie Foster angeschaut haben, wo das Observatorium eine große Rolle auf der Suche nach außerirdischer Intelligenz spielt. 



Wir haben für unseren gemeinsamen Abend einen Tisch im „Texas de Brazil“ reserviert. Ein „Brazilian Steakhouse“, wie es auf den roten und grünen Tischkärtchen steht, die man als Zeichen für „No“ und „Yes“ bekommt und dann zum Einsatz bringt, wenn die Kellner mit Fleisch-Spießen aller Arten zum Tisch kommen und man damit anzeigt, ob man nichts mehr oder doch noch etwas essen will. Auf Aruba war es, mit Ulrike und Tom von der SY Toriba, wie Uschi und ich schon einmal dieses verlockende Steakangebot genießen haben dürfen und so sind wir vorgewarnt, was zu rasches „Yes“ anzeigen“ bedeutet, nämlich „schnell voll“ und „nichts geht mehr.“



Ria und Erich erzählen von Arecibo während wir immer wieder das reichhaltige Buffet umkreisen, wo nicht nur Gemüse und Früchte in nahezu unendlicher Auswahl aufgetischt sind, sondern auch verlockende Süßigkeiten, die auch auf unsere Teller wandern. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um Plastik-Imitationen der Süßigkeiten handelt, die unverwechselbar echt aussehen, die man jedoch gesondert bestellen muss, was wir natürlich laut lachend auch machen.

Unseren „ersten Abschlussabend“ beenden wir immer noch lachend in unserem Hotellokal „Pizza & Beer“. Hier werden neben Pizzen auch unzählige Biersorten angeboten, wir jedoch nur noch wenige davon verkosten können, bald wieder zu Mojito wechseln und so recht besinnlich den Abend ausklingen lassen. „Die Santina fehlt uns schon“ meinen Uschi und ich auch an diesem Abend, selbst bei allen sorgenfreien Wind- und Wetterannehmlichkeiten, die einem eine Hotelunterkunft bieten kann.

Mittwoch, 6. Mai 2015

„PUERTO RICO - SAN JUAN – FELIPE EL MORRO“

Über San Juan lesen wir, dass die Stadt rund 400.000 Einwohner hat. Zählt man jedoch die vielen Vororte und sonstigen Ansiedlungen hinzu, dann sind es über 2,5 Millionen. Seit dem Jahre 1983 ist San Juan UNESCO-Weltkulturerbe. Überall sind die alten Festungsmauern sichtbar, die den Konturen der ganzen Halbinsel folgen, auf der die Stadt erbaut wurde.





Wie viele Kolonialstädte der Spanier ist auch San Juan nahezu rechtwinkelig aufgebaut. Entlang der engen Gassen stehen wunderschöne Kolonialbauten, meist bunt bemalt und zum Teil mit reichhaltigen Verzierungen geschmückt. Eine neue alte Welt in die wir eintauchen, hinaus auf die große Wiese spazieren, dem grünen Vorfeld der Festung Felipe El Morro, mit deren Bau man im Jahre 1539 begonnen und rund 250 Jahre lang daran weitergebaut hat. 



Von überall hat man herrliche Ausblicke auf den Atlantik, der heute mit weißen Schaumkronen übersät ist und wo wir schnell wieder an unsere Santina denken müssen, die da draußen auf der Singelgracht in Richtung Europa unterwegs ist.





„Unglaublich, wie viele Ländereien die Spanier einmal besessen haben“, denken wir uns, wie wir die Landkarten seit den Entdeckungsreisen des Christoph Kolumbus bis zur Jahrhundertwende im Museum der Festung sehen. Nahezu die gesamte Karibik, Südamerika, Mittelamerika und der Süden von Nordamerika zählte zu den Kolonien, was bis zum spanisch-amerikanischen Bürgerkrieg im Jahre 1898 immer weniger wurde und wo kurz danach die spanischen Besitztümer endgültig von den Landkartenverschwunden sind.





Geblieben ist die spanische Architektur, der Städtebau, großartige Festungsanlagen wie jene hier in San Juan, Zeugen der Macht und des Reichtums, der Gier nach Gold und Geld, Erinnerungen an harter unmenschlicher Sklavenarbeit.







Wir besuchen wieder die Altstadt mit seinen vielen Geschäften und Innenhöfen, wo sich meist urgemütliche Restaurants angesiedelt haben, wo wir in eines davon einkehren und bald darauf auf „unsere“ Conchita Wurst angesprochen werden, wie man uns als Österreicher erkennt.  Es ist nicht das erste Mal, dass man uns hier nach unserem Song Contest Gewinner fragt, wo Menschen seine Siegerliedballade summen und seinen Namen mit nach oben gestrecktem Daumen unterstreichen.









„Ladys-Mojito-Night“ steht am Abendprogramm in einem der vielen Hotelbars, was wir natürlich auch nicht versäumen dürfen, nachdem wir zuvor den frühen „Wein & Käste Nachmittag“ genossen haben und zugleich im Hotel auch jene Dinge erledigen dürfen, die unter „ein wenig Büroarbeit“ einzureihen sind, wenn man schon guten Internetzugang hat. Auch unser spanischer Agent in Palma hat uns geschrieben. Die einen oder anderen Dokumente fehlen noch. Fürs Einklarieren, was wiederum jene Frage aufwirft, wie das in ein paar Wochen in Spanien funktionieren wird und im Großen und Ganzen nicht sonderlich zu unserer Beruhigung beigetragen hat. Die „Ladys-Mojito-Night“ hat später alles wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Dienstag, 5. Mai 2015

„ST. THOMAS – PUERTO RICO – SAN JUAN – EL CONVENTO“


Heute hat unsere Santina ihren 10. Geburtstag! Unglaublich, wo das Schiff schon überall war und was es alles erlebt hat. Jetzt feiert sie draußen am Atlantik ganz ohne uns aber bestimmt in bester Gesellschaft diesen ihren besonderen Tag. Wir sehen den Atlantik mit weißen Schaumkronen überzogen, wie wir die Inselgruppe entlang fliegen, uns von allen verabschieden, nur kurz ein wenig zurückdenken und im Gedanken vielleicht auch „Auf Wiedersehen“ sagen.

Recht früh sind Ria, Uschi, Erich und ich zum Flughafen gefahren, wo uns das Taxi bis zum Aus- und Einklarieren bringt, das Gepäck in der kleinen Maschine so verstaut und geordnet wird, dass keine Schräglage entstehen kann. Wir landen am Internationalen Flughafen „Aeropuerto Internacional Luis Muñoz Marin“ von Puerto Rico. Ein Gepäckstück fehlt. „Natürlich“ mein Koffer. „Der wird heute noch in euer Hotel gebracht“ meint das Flughafenpersonal beruhigend, „das Flugzeug wäre zu schwer gewesen.“ ´Besser so als so´ denken wir, fahren mit dem Taxi durch ein gepflegtes Puerto Rico in eine traumhafte Altstadt und in ein noch traumhafteres Hotel. El Convento.




„Wir haben das letzte Zimmer bekommen“ lacht Uschi, wie wir durch diese historische Klosteranlage aus dem 17. Jahrhundert spazieren, die man glücklicherweise vor dem Abbruch bewahrt und zu einem Hotel umgebaut hat. „Rita Hayworth hat auch hier geschlafen“ sag ich zu Uschi erfreut, weil auch dies recht gut im Geschichtebuch des Klosters dokumentiert ist.





„Ein Hotel in einem alten Kloster, gleich in der Nähe der Kathedrale, inmitten dieser schönen Altstadt. Besser und schöner geht’s nicht“, freuen wir uns alle und lesen weiter, dass eine wohlhabende alte Dame hier im Jahre 1651 den Orden „Nuestra Señora del Carmen“ gegründet hat und zur gleichen Zeit und in den kommenden Jahren das Kloster erbauen ließ. Im Laufe der Jahrzehnte hat man das ursprüngliche Gebäude immer wieder umgebaut, Teile davon abgerissen und in den Jahren 1854 und 1861 erweitert. Aus dieser Zeit stammt auch die große Kapelle im Kloster, in der heute große Feste gefeiert werden.



 Es ist so schön, dass wir diese wundervolle Stadt noch einmal besuchen dürfen. San Juan. „Was haben die Spanier hier Fantastisches errichtet!“ staunen wir alle, wie wir die engen, nahezu rechtwinkelig angelegten Gassen und Straßen entlang spazieren, die ersten Mojito genießen, später noch einige, bevor wir wieder zurückkehren in unser Hotel, wo jeden Tag von 18.00 bis 19.00 Uhr ein Wein- und Käsebuffet für die Gäste des Hotels angerichtet wird. Wir sind nicht die Einzigen, die diese Serviceleistung des Managements genießen.










Juan Ponce de León hat die Stadt im Jahre 1508 gegründet, nachdem er Christoph Kolumbus auf seiner zweiten Westindienreise begleitet hat. Er gab ihr damals den Namen Caparra und begann schnell mit der Kolonialisierung der gesamten Insel Puerto Rico. Wieder spazieren wir im Abendlicht die Straßen von Old San Juan entlang, das jetzt noch verzauberter erscheint. Morgen werden wir die Festung Felipe del Morro besuchen.

Montag, 4. Mai 2015

„ST. THOMAS – CHARLOTTE AMALIE – AUF WIEDERSEHEN“


Das Email der BLM Logistic, unserer Schiffstransportfirma, die auch die Singelgracht betreut, lässt uns doch ein wenig staunen: Ankunft der Singelgracht in Gibraltar am 11. Mai, Ankunft in Palma de Mallorca am 13. Mai. „Die pflügt in 9 Tagen über den Nordatlantik!“ sagen wir während dem Frühstück auch zu Ria und Erich, der nur schmunzelnd meint: „Hoffentlich ist sie nicht vor euch in Palma.“ Wir fahren wieder nach Charlotte Amalie, finden zu aller Überraschung einen Parkplatz und bummeln durch die Altstadt.

Das renovierte Fort Christian hinterlässt tatsächlich einen sehr sauberen Eindruck, seine Tore sind für Besucher jedoch immer noch nicht geöffnet. Gerne hätten wir die Befestigungsanlage besichtigt, nach der Charlotte Amalie früher einmal benannt war: Christiansfort. Wir spazieren zurück über den Hauptplatz, der „Casimir Wilhelm von Scholten Place“ heißt, nach einem ehemaligen dänischen Generalmajor. Die dänischen Wurzeln sind immer noch überall spürbar.



Ein Juweliergeschäft reiht sich an das andere, irgendwie sind alle untereinander und miteinander vernetzt, jeder kennt jeden und jeder kann auch all das für einen besorgen, was gerade einmal nicht im Geschäft angeboten wird. Die ehemaligen Lagerhallen sind gut erhalten und dieser neuen Nutzung entsprechend saniert. Betritt man einmal ein Geschäft, so kann man nahezu stundenlang in den klimagekühlten Hallen von Geschäft zu Geschäft spazieren, ohne ins Freie gehen zu müssen. „Eine Innenstadt als historisch gewachsenes Einkaufszentrum“, sag ich zu Uschi, was auch in unseren alten Städten und Dörfern denkbar wäre.

Alles ist zoll- und steuerfrei, überall ist alles um 20 bis 50 Prozent günstiger als anderswo, nur wenige können dem Ramschkauf widerstehen. Man spürt, dass wieder Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Nicht nur an der Masse der Menschen, sondern auch an deren sichtbaren und nahezu unverwechselbaren körperlichen Umfang. Noch einmal besuchen wir das IGY-Marinagelände, suchen heute vergeblich nach der guten Musik des gestrigen Abends, bevor wir wieder unser Leihauto unversehrt zurückbringen um später noch einmal die Einrichtungen der Emerald Beach Hotelanlage zu genießen: Restaurant am Strand, Bar am Strand, Liegen am Strand, Sand am Strand. Strandsitzen bei Vollmond an unserem letzten Abend auf St. Thomas.