Mittwoch, 6. Mai 2015

„PUERTO RICO - SAN JUAN – FELIPE EL MORRO“

Über San Juan lesen wir, dass die Stadt rund 400.000 Einwohner hat. Zählt man jedoch die vielen Vororte und sonstigen Ansiedlungen hinzu, dann sind es über 2,5 Millionen. Seit dem Jahre 1983 ist San Juan UNESCO-Weltkulturerbe. Überall sind die alten Festungsmauern sichtbar, die den Konturen der ganzen Halbinsel folgen, auf der die Stadt erbaut wurde.





Wie viele Kolonialstädte der Spanier ist auch San Juan nahezu rechtwinkelig aufgebaut. Entlang der engen Gassen stehen wunderschöne Kolonialbauten, meist bunt bemalt und zum Teil mit reichhaltigen Verzierungen geschmückt. Eine neue alte Welt in die wir eintauchen, hinaus auf die große Wiese spazieren, dem grünen Vorfeld der Festung Felipe El Morro, mit deren Bau man im Jahre 1539 begonnen und rund 250 Jahre lang daran weitergebaut hat. 



Von überall hat man herrliche Ausblicke auf den Atlantik, der heute mit weißen Schaumkronen übersät ist und wo wir schnell wieder an unsere Santina denken müssen, die da draußen auf der Singelgracht in Richtung Europa unterwegs ist.





„Unglaublich, wie viele Ländereien die Spanier einmal besessen haben“, denken wir uns, wie wir die Landkarten seit den Entdeckungsreisen des Christoph Kolumbus bis zur Jahrhundertwende im Museum der Festung sehen. Nahezu die gesamte Karibik, Südamerika, Mittelamerika und der Süden von Nordamerika zählte zu den Kolonien, was bis zum spanisch-amerikanischen Bürgerkrieg im Jahre 1898 immer weniger wurde und wo kurz danach die spanischen Besitztümer endgültig von den Landkartenverschwunden sind.





Geblieben ist die spanische Architektur, der Städtebau, großartige Festungsanlagen wie jene hier in San Juan, Zeugen der Macht und des Reichtums, der Gier nach Gold und Geld, Erinnerungen an harter unmenschlicher Sklavenarbeit.







Wir besuchen wieder die Altstadt mit seinen vielen Geschäften und Innenhöfen, wo sich meist urgemütliche Restaurants angesiedelt haben, wo wir in eines davon einkehren und bald darauf auf „unsere“ Conchita Wurst angesprochen werden, wie man uns als Österreicher erkennt.  Es ist nicht das erste Mal, dass man uns hier nach unserem Song Contest Gewinner fragt, wo Menschen seine Siegerliedballade summen und seinen Namen mit nach oben gestrecktem Daumen unterstreichen.









„Ladys-Mojito-Night“ steht am Abendprogramm in einem der vielen Hotelbars, was wir natürlich auch nicht versäumen dürfen, nachdem wir zuvor den frühen „Wein & Käste Nachmittag“ genossen haben und zugleich im Hotel auch jene Dinge erledigen dürfen, die unter „ein wenig Büroarbeit“ einzureihen sind, wenn man schon guten Internetzugang hat. Auch unser spanischer Agent in Palma hat uns geschrieben. Die einen oder anderen Dokumente fehlen noch. Fürs Einklarieren, was wiederum jene Frage aufwirft, wie das in ein paar Wochen in Spanien funktionieren wird und im Großen und Ganzen nicht sonderlich zu unserer Beruhigung beigetragen hat. Die „Ladys-Mojito-Night“ hat später alles wieder in einem anderen Licht erscheinen lassen.