Montag, 2. Februar 2015

„VIRGIN GORDA – THE ROCK CAFE“

„Schaumkronen in der Karibischen See, Brecher in der Einfahrt in den Yachthafen.“ Heute ist der Schwell im Hafen immer noch so groß, dass er eine echte Belastungsprobe für die Festmacher ist und wo die Crews ständig mit dem Anpassen von Fender und Leinen beschäftigt sind. Unsere amerikanischen Nachbarn klagen mir ihr Leid einer schlaflosen Nacht, weil die zerrenden und quietschenden Geräusche im Inneren des Katamarans unerträglich waren. „Wir haben gut geschlafen“.

Uschi und ich haben unsere Heimflüge gebucht und unseren Flug nach Puerto Rico, der uns schon bald schon in die Hauptstadt San Juan und somit auch wieder zurück nach Amerika bringen wird. Wir besuchen auch die Customers, die entgegen aller Vorwarnungen sehr nett und zuvorkommend sind und bezahlen so etwas wie eine „Einreisegebühr“ für die Santina. Das ist in jedem Fall erforderlich wenn man beabsichtigt, sein Schiff länger als drei Monate in den BVI´s zu lassen, egal ob man am Schiff ist oder nicht.

Langsam wird wieder so etwas wie eine „Checkliste“ an Bord der Santina abgearbeitet, was nicht nur mit der selbstverständlichen Pflege und Wartung eines Schiffes zu tun hat, sondern für uns meist auch als ein großes Danke an das Schiff zu werten ist. Ein Danke für unser Zuhause auf See und für all das, was es für uns in den letzten Monaten gewesen ist und gegeben hat. Für die Zukunft bedeuten fast keine offenen, zu erledigenden Punkte an Bord zu haben, dass man mit recht gutem Gewissen wieder zurückkommen und sich auf den nächsten Törn freuen kann, weil uns dann eine Santina erwartet, wo nahezu alles in Ordnung ist. Die Redewendungen „Nichts zu tun“ und „Alles in Ordnung“ gibt es auf einem Schiff nicht.


Unseren ersten persönlichen Abschied von den britisch-karibischen Inseln feiern Uschi und ich im Restaurant „The Rock Cafe“. Man muss nicht lange darüber nachdenken, ob das Wort „Feiern“ der richtige Ausdruck für den Abschluss dieser wunderbaren Reise auf der Santina ist oder nicht, es ändert nichts an unserer heutigen, wechselhaften Gemütsstimmung, die einerseits traurig stimmt, weil diese Reise nun eben doch bald zu Ende geht, andererseits stimmt uns wieder so vieles fröhlich, was uns zu Hause und bestimmt auch in Zukunft erwartet.

Im Garten des Restaurants hören wir den Coqui, diesen kleinen Pfeiffrosch aus Puerto Rico, der sich irgendwo zwischen den Palmen und Granitfelsen der Parkanlage versteckt und später Pink Floyd und Elton John in Sam´s Piano Bar.