Wir waren so ziemlich die ersten heute, die bei den Customers waren, wo das Büro nur mit einer nicht sonderlich freundlichen Dame besetzt war, die bald nach ihrem Sonntagsdienstbeginn umringt ist mit Yachties, was ihre schlechte Laune auch nicht besserte. "Alle wollen ein- und ausklarieren" hat sie nur kopfschüttelnd gemeint und nach der Stempelprozedur nur lapidar zu mir sagt: "Go Ahead!" Wir sind ausklariert.
Wir haben einen schönen sanften Wind am Weg in die USA, wo wir auf See die Grenze zwischen den BVI´s und den US-Virgin Islands um 10.40 überqueren, kurz ein amerikanisches Lied singen, die Francis Bay anlaufen und wieder einmal in türkisen Wasser an eine Boje gehen.
Recht schnell sind wir "landklar", bestens gekleidet, so, wie es die amerikanischen Behörden gerne sehen, wenn man in ihr Land einreisen möchte. "Guat schau ma aus!", stellen wir gegenseitig freudestrahlend fest, wie wir auf der Straße auf ein Taxi warten, das endlich kommt und uns die hügelige Straße entlang in Richtung Cruz Bay, der Hauptstadt der Insel, fährt.
Immer wieder haben wir herrliche Ausblicke auf die Buchten Trunk Bay, Hawksnest Bay, Caneel Bay und auf das vorgelagerte, sehr gefürchtete Johnson Reef, bis wir Cruz Bay erreichen, wo wie immer turbulentes Treiben herrscht. Der Hafen ist unglaublich stark frequentiert, ständig laufen Fähren von und nach St. Thomas aus, viele Schiffe ankern auf engstem Raum. "Hoffentlich können wir auf diesem unkomplizierten Weg einklarieren", denken wir am Weg zu Customs und Immigration "und müssen nicht mit dem Schiff hierher."
Überaus nett und freundlich sind alle hier zu uns, wir dürften einen ebenso freundlichen wie netten Eindruck hinterlassen haben, denn das Wort "Austria" haben hier alle gerne gehört, unser Lächeln nicht übersehen und unsere Dankbarkeit gespürt, nach der Frage, "wo ist euer Schiff" und der Antwort "in der Francis Bay" und dem abschließenden "Okay" der Immigration-Offizierin.
Das erste feierliche "Amerika-Bier" gibt´s bald darauf in einer Shopping-Mall, die letzten bei "Woody´s", dazwischen wird Cruz Bay ausgiebig besichtigt und nicht zuletzt die Vorräte der Santina ein wenig aufgefüllt, vor allem mit einem riesigen Eisklumpen, für den Sundowner. Wir verabschieden uns von der Hauptstadt während einer Sonntag-Abend-Predigt vom Pavillon im Park, fahren noch während dem Sonnenuntergang zurück zum Schiff, das wir gerade noch vor dem Einbruch der Dunkelheit in einer wunderschönen Abendstimmung erreichen.
Uschi zaubert einen Planteurs Punch aus Orangensaft, Grapefruit, Ananas, mit ein wenig Rum und mit viel Eis. Hervorragend. Erich und ich müssen später die Getränkemarke wechseln und auf Bier umsteigen, nachdem wir überraschend festgestellt haben, dass wir noch zu viele Getränke an Bord haben.