Samstag, 2. Mai 2015

„ST. THOMAS – KARNEVAL – AUF WIEDERSEHEN SANTINA“

„Wir besuchen unseren ersten richtigen Karneval in der Karibik“ freuen wir uns schon während dem Frühstück in der Hotelanlage. Trinidad haben wir versäumt, Panama war nur im Ansatz das, was wir uns erhofft haben, aber heute ist es endlich soweit: Karneval auf den Virgins, Karneval in der Karibik. Wieder geht’s mit dem Taxi die wenigen Meilen vom Hotel bis ins Zentrum von Charlotte Amalie, wo wir schon am Weg dorthin die ersten verkleideten Menschen sehen, die sich bald in einer der vielen kleinen Seitengassen sammeln, um bald darauf mit großem Stolz ihre Kostüme zu zeigen.









Wieder ist es drückend heiß im Herzen der Stadt. Unzählige Menschen sitzen oder stehen aufgereiht entlang der Zufahrtsstraße zum großen Hauptplatz. Wir sehen die Bewohner und Touristen mit originellen Sitzgelegenheiten, manche mit integrierten Sonnenschirmen, viele haben Getränke und Speisen mitgebracht. Lautstark ertönt die Musik von Lastwagen mit Anhängern, Steelbands vermitteln recht schnell den Zauber ihrer Welt, dann folgen die ersten bunten Karnevalgruppen, tanzend, singend, kreischend, lachend.








Es ist ein erfreuliches Mit- und Durcheinander der Kulturen, ein stolzes Herzeigen langer Arbeit, ein Präsentieren einstudierter Tänze, ein endlich im Mittelpunkt stehen. Manchmal ist es vielleicht auch ein wenig die Erinnerung an die Wurzeln des Entstehens. Gesang und rituale Tänze lösen einander ab, der Rhythmus ist spürbar, überträgt sich unweigerlich auf die Zuseher, die so zu einem Teil des Ganzen werden.






Uschi und ich beobachten auch Touristen. „Das sind Segler, das sind Hotelgäste“, versuchen wir zu unterscheiden. „Die liegen hier vor Anker“ meinen wir dann ein wenig nachdenklich, „da draußen in der Karibischen See. Die sind mit einem Segelboot gekommen.“ Die Gedanken sind immer noch nicht ganz am Weg nach Europa.





Miss St. Thomas erscheint, bald darauf die Miss aus St. John. Jeder Insel seine Miss. Beide winken kindlich-majestätisch von den fein geschmückten Autos, fast ein wenig zu besinnlich im Trubel der vor ihnen war und hinter ihnen folgt. Alles sammelt sich wieder am Hauptplatz, wo das "The Virgin Islands Carnival  Committee“ die Wertungen vornimmt. Wieder hört man eine Steelband, dann die nächste, dann tanzen Gruppen, später Einzelpersonen, es ist großartig.




Um 12.52 Uhr lauft die Singelgracht aus St. Thomas aus. Kurs Atlantischer Ozean, Kurs Gibraltar, wo das Schiff am 12. Mai ankommen soll. Dann geht’s nach Mallorca und in viele andere Häfen mehr. An Bord ist die Santina, die bald das zweite Mal den Atlantik überquert haben wird. Jetzt gibt es kein Zurück mehr! Nur kurz werden wir aus unseren Karnevalgedanken herausgerissen, dann geht das bunte Treiben weiter. Bis lange in die Nacht, wo wir aber schon längst wieder zurück sind in der Hotelanlage, am Strand sitzend, bei einem guten Zacapa, die Sterne und den Mond beobachten.








Die Livemusik auf der großen Bühne war derart laut, dass man gemeint und auch gespürt hat, der Bass durchdringt den ganzen Körper. Ein Tag Karneval. Schön, wunderbar und auch recht anstrengend. Morgen bekommen wir ein Leihauto. Wir werden die Insel erkunden.