Sonntag, 3. Mai 2015

"ST. THOMAS – INSELRUNDFAHRT"


Natürlich hat Christoph Kolumbus auch die Insel St. Thomas und so auch die gesamte Inselgruppe für Europa entdeckt. 1493 war das, auf seiner zweiten Indienreise, wo er ihnen wegen der ausgesprochenen Schönheit den Namen „Virgin Islands“ - die „Jungfraueninseln“ - gab. Wir denken an diese Geschichte, wie wir endlich unser Leihauto bekommen, mit dem wieder einmal auf der „falschen“ Straßenseite gefahren werden muss. „Links, links, links“ rufen Uschi, Ria und Erich immer gemeinsam, wenn es ums Abbiegen, das Einreihen oder in die Einfahrt in einen Kreisverkehr geht. „Wenigstens das Lenkrad ist auf der richtigen Seite“, sag ich dann nur. 



Wir fahren durch Charlotte Amalie in den Norden der Insel, quer durchs Landesinnere zur angeblich „schönsten Bucht der Welt“, wie uns alle versichern, in die Magens Bay. „Magen´s Bay Beach heißt der weiße Strand am Ende der Einbahnstraße und am Beginn der Bucht, die zweifellos schön ist und wo ich sofort beginne, mir die Tiefen zum Ankern auszusuchen. „Brauchst nicht mehr schauen“ meint Uschi nur, „die Santina ist auf dem Weg nach Europa.“


„Was haben wir schöne Buchten gesehen“ denken wir uns, wenn wir nur ganz ein klein wenig zurückdenken und wie traurig sind diese superlativen Angaben mit „am Schönsten“, „am Größten“, „am Besten“, um Leute irgendwohin und auch hierher zu locken. Massen haben sich eingefunden um ihre Körper auf den kleinsten freien Bereich in den Sand zu legen, den wenigen Schatten ausnutzend, um nicht verschmort oder verbrennt zu werden.

Wir besuchen das „Old Stone Farmhouse“, ein kleines Restaurant mit Hotel inmitten der „Mahogany Run Golfanlage“, auf unserem Weg in Richtung Ostküste. Wieder spürt man ein wenig das Flair der Kolonisation, diese Art von Qualität des Bauens unter schwierigsten Bedingungen. Es ist bestimmt von den Dänen erbaut worden, die ab 1666 die Insel besetzten und in dieser Zeit auch begannen, Zuckerrohrplantagen zu errichten.


`So ganz kann er sich von der christlichen Seefahrt nicht lösen´ wird sich manch Mitfahrer oder die Mitfahrerinnen gedacht haben, wie ich eine Marina nach der anderen im Osten der Insel ansteuere, bevor wir endlich in einer urigen Strandkneipe in der Redhook Bay einkehren. Natürlich wieder mit Blick auf die ankernden Schiffe oder auf jene, die im „American Yacht Harbour“ an den Stegen liegen. „Der Fisch kann nie so gut sein, wenn man mit einem Auto in eine Marina fährt, wie wenn man mit einem Segelschiff ankommt“, versuche ich die Gedanken wieder an Bord der Santina zu lenken und gleichzeitig vom Mittelmaß der Speisen abzulenken.




Noch vor Sonnenuntergang erreichen wir die IGY-Marina in Charlotte Amalie, genannt „Grande Heaven“, eine Anlage der Superlative für Superreiche mit Superstegen für Superyachten. Hubschrauber auf Schiffen sind keine Seltenheit, Masten bis in den Himmel ebenso nicht. Was uns wieder gefällt und das Wort „Super“ schnell zu dem werden lässt, was es auch sein sollte, ist unsere „Superstimmung“ an diesen Tagen und auch an diesem Abend und diese „Supermusik dieser sympathischen Superband“,“ deren Klang uns in den Ohren noch bis zum Strand unserer Hotelanlage begleitet, wo der Zacapa langsam zur Neige geht  Hier genießen wir schon längst wieder den Vollmond, die Venus und den Jupiter und die vielen anderen Sterne, die auch am leuchtenden Nachthimmel für uns nicht verblassen.