Donnerstag, 23. Januar 2014

„PANAMA - COLON – SHELTER BAY MARINA – EINKAUF”

Selbst die Fahrt mit dem Marina-Bus ins Einkaufszentrum ist immer wieder ein Erlebnis. Heute nutzen wir die Gelegenheit um nach Colon zu fahren mit dem frühmorgendlichen Bus. Die Marina liegt am östlichen Ende des Sherman-Naturparks, den wir durchfahren und was ganz einfach immer wieder schön ist. Es geht vorbei an verfallenen Behausungen, die aus jener Zeit stammen, wo es eine 2-Meilen Grenze östlich und westlich des Panamakanals gegeben hat, die von den damaligen Besitzern des Panamakanals, den USA, militärisch besetzt war. Nach einer Fahrzeit von rund einer halben Stunde erreicht man die erste Schleuse der Gatun-Locks.



Hier heißt es meist Warten, weil fast immer – wenn man bei den Schleusen angekommen ist - meist ein Containerschiff geschleust wird und erst nach dem Schließen der Schleusentore die Brücke über den Kanal so gedreht wird, dass man über den Kanal fahren kann. Diese Wartezeit wird von den Wartenden meist dazu genutzt, um das immer wieder faszinierende technische Wunderwerk zu besichtigen. Unser Buschauffeur Angelo wiederum nutzt die Wartezeit anders: Er betreibt am Fahrersitz Körperpflege. Packt sein Rasierzeug aus und faconniert seinen Bart, pudert sich ein, „entfaltet“ mit einer Zahnbürste sein Gesicht und zupft sich die Augenbrauenhaare.



Gepflegt geht’s sozusagen weiter. Über Straßen, die mit tiefen Schlaglöchern übersät sind, vorbei an der riesigen Baustelle des neuen Panamakanals, wo man nie und nimmer den Eindruck hat, dass die Eröffnung im nächsten Jahr bevorsteht. Man möchte eher meinen, hier hat erst vor kurzem der Spatenstich stattgefunden, was doch schon wieder fast 7 Jahre zurück liegt.

Wir sehen schöne Wohnhäuser, alle von einer hohen Mauer umgeben. Auf dieser Mauer Stacheldraht, vor den Einfahrtstoren schwer bewaffnetes Wachpersonal. Selbst die scheinbar gut geschützten Wohnhäuser sind noch bis unters Dach vergittert. „Die kleine obere Mittelschicht“ wohnt hier. Vor nichts und niemandem sicher. Eine andere Art von Getto. Ein Pulverfass.

Überall wird gebaut. Ausschließlich Straßen und Brücken. Alles für den Verkehr und alles Folgebaustellen durch den neuen Panamakanal. Eine Zufahrt hier, eine Brücke da. Rundherum verfallene Behausungen in denen jene Menschen leben, die keine Arbeit auf der Panamakanalbaustelle gefunden haben. 7.000 Menschen sind am Bau des neuen Panamakanals beschäftigt, weitere 28.000 auf den Baustellen um den Kanal.

Das Einkaufen wird zur Nebensache. Irgendwann werden die Vorratsschaps der Santina gefüllt sein und wir werden Kurs zu den San Blas Inseln gehen. Wieder eine andere Welt. Den Abend verbringen wir mit den Crews der C´est si bon I - die heute ins Wasser kam - und der Trillium Winds im überfüllten Marina-Restaurant, wo ein Spanferkel gegrillt wurde und wo es eine Rum-Verkostung gab. Wir haben sicherheitshalber nicht daran teilgenommen.