Gestern
sind Ria und Erich hier in der Shelter Bay Marina angekommen und bringen
einiges an begeisternden Erzählungen über Panamacity mit aufs Schiff. Natürlich
stand der gesamte Nachmittag wie auch der Abend ganz unter dem Zeichen der
Freude über unser Wiedersehen und unter der Vorfreude auf die bevorstehende
Reise zu den San Blas Inseln, zu den Kunas. Während unseres ersten gemeinsamen
Abendessens und eines musikalischen Liveauftritts einer angeblich Grammy
geehrten Sängerin wurden auch die letzten Vorbereitungen fürs Auslaufen
besprochen, die noch zu erledigenden Arbeiten am Schiff und das
Vervollständigen des Bordvorrates, mit dem wir heute schon in Colon begonnen
haben.
„Auf
den Spuren der Amerikaner“ könnte man unsere Besichtigungstour heute nennen, wo
uns vom Taxifahrer die alten Behausungen jener Soldaten gezeigt wurden, die
während des Baus des Panamakanals und in den Jahren danach hier untergebracht
waren. Heute werden diese Gebäude wieder für Panamaer saniert, wobei die recht
strikte Trennung der Wohngebiete zwischen „Weiß“, „Schwarz“ und „Farbige“ doch sehr
große Verwunderung hervorruft.
Wir besorgen sogenannte „O-Ringe“ als Dichtungserfordernis für einige Schiffseinbauteile und freuen uns erstmals über die große Auswahl im 4-Alto, wo man sonst all das findet, was man gerade nicht braucht, fahren weiter ins Colon 2000, wo unsere Einkaufswagen bald so voll bepackt sind, dass ich Angst um ein weiteres Sinken der Wasserlinie der Santina bekomme. „Verhungern und verdursten werden wir nicht in den nächsten Wochen“, denke ich laut und Uschi macht sich die größten Gedanken darüber, wo wir das alles im Schiff unterbringen werden.
Bald
spazieren wir mit klassischen Panamahüten durchs Einkaufszentrum, wo zweifellos
für jedermann klar erkennbar wird, dass es sich hier um Touristen handelt, die
schwer bepackt und ebenso schleppend die vollgefüllten Einkaufstaschen zu
unserem Taxi bringen, das lange und geduldig auf uns wartet.
Am
Rückweg zur Marina sehen wir noch einmal hinein in einige düstere Seitengassen
von Colon, was bedrückend wirkt, besorgen Treibstoff für den Dinghy-Motor und
wenden uns dann wieder der schönen Seite von Panama zu, dem Naturpark und „unserer“
Shelter Bay Marina.
Heute
hat uns Roman, ein Österreicher, der seit einigen Jahren auf einem Schiff in
Puerto Lindo lebt und dort Segel und nahezu alles Sonstige, was mit Stoffen zu
tun hat repariert und auch anfertigt, am Schiff besucht. Wir haben ihm unsere
Abdeckplanen, die doch einiges in den letzten Jahren mitgemacht haben und an
einigen Stellen Auflösungserscheinungen zeigen, mitgegeben und wollen ihn in
ein paar Tagen wieder in Puerto Lindo treffen.