Dienstag, 28. Januar 2014

„PANAMA - COLON – SHELTER BAY MARINA – ISLA LINTON”

Der Immigration-Officer in der Marina will uns nach Colon zum Hafenkapitän und zu den anderen Behörden schicken, weil wieder einmal der eine oder andere Zettel fehlen soll, den wir fürs Ausklarieren aus Panama benötigen, was bedeuten würde, dass mit einem heutigen Auslaufen nichts werden wird, die Fahrt ins Zentrum von Colon mehr als unangenehm ist und meist in jedem Fall eine zeitraubende Abhängigkeit von den Behörden in der Stadt gegeben ist. John Halley, der Marina-Chef, schaut sich unsere Papiere an, schüttelt verständnislos den Kopf und meint: „Fahrt doch ganz einfach und erledigt alles in Porvenir“.

Das machen wir auch, nachdem wir uns von den Crews der SY Allegra, von Reta und Gert, und von der C´EST SI BON I, von Clara und John, verabschiedet haben.




Bald passieren wir die großen Wellenbrecher in der Ausfahrt zum Panamakanal, setzen die Segel und gehen wie vorhergesagt „Hart am Wind“ Kurs Isla Linton. Einige nicht vorhergesagte Regenschauer reinigen immer wieder das bald mit Salzwasser überzogene Schiff, die See scheint tief zu atmen, wenn sich die langgezogenen Wellen vor uns aufbäumen um bald darauf langsam unter der Santina durchzulaufen. Schon in den ersten Stunden dürfen wir beeindruckendes, ehrfürchtiges Segeln auf einem Schiff erleben, das sehr gute Fahrt macht und dennoch sanftmütig und ruhig seinen Kurs geht. Die Karibische See hat uns wieder.


Wir spielen „Somewhere Over The Rainbow“ von Israel Kamakawiwo‘ole, die Sonne ist bereits untergegangen und die Santina liegt ruhig in der schönen Bucht Puerto Lindo vor Anker. Bald nach dem Ankommen sieht sie aus wie ein Schiff, zu dem man seine Wäsche zum Trocknen bringen kann. Nicht die häufig aufgetretene Schräglage war der Grund dafür, dass jetzt Pölster, Bekleidung, Bettwäsche und sogar Matratzen zum Trocknen „ausgestellt“ sind, eine nicht ganz geschlossene Seitenluke hatte Schuld daran, dass die einen oder anderen Wellenteile ihren Weg bis ins Vorschiff gefunden haben, was zwangsläufig einiges an Feuchtigkeit verursachte.
Wir weisen alle Schuld dem Wetterbericht zu, der in den letzten Tagen wieder einmal nicht ganz das ausdrückte, was uns heute erwartet hat, weil der Windmesser doch öfters an der 30 Knoten Marke rüttelte, die Wellen sich bald bei 10 Fuss und ein wenig mehr einpendelten und die kurzen aber doch heftigen Regenschauer auch das Seine zu diesem ersten wunderbar Erlebten beigetragen haben. Morgen werden wir Puerto Lindo und Portobello besuchen und so auch der Wäsche jene Zeit gönnen, die sie zum Trocknen ohnehin benötigen wird.