Samstag, 1. Februar 2014

„GUNA YALA – CHICHIME CAYS – DER WASSERMACHER”

Es ist ein wenig Grau in Grau hier im morgendlichen Paradies, Wind ist aufgekommen, Schaumkronen sind auf den Riffen sichtbar und dennoch ist nur das Bild der kürzlich gestrandeten norwegischen Yacht am Außenriff der Inselgruppe ein trauriges. Wir nehmen unseren Wassermacher in Betrieb, folgen exakt den Anweisungen des Benutzerhandbuchs und produzieren bald Süßwasser aus Seewasser. Leider nicht in die Wassertanks der Santina, sondern wieder einmal in die Bilge des Schiffes, weil ein patentierter Anschluss zwischen Wasserleitung und Membran – den man John Guest Fitting nennt – gebrochen ist.



Zum Glück finden wir diese Bruchstelle schnell und ebenso den Ersatzteil, reparieren das Ganze und haben bald dort das Wasser, wo es hingehört. Knappe 5 Stunden haben Erich und ich daran gearbeitet und laufend kontrolliert, ob tatsächlich alles trocken bleibt, was letztendlich doch nicht der Fall war, weil auch ein Anschluss beim Konservierungsbehälter undicht war. Auch dieser Fehler wurde wiederum sehr gewissenhaft behoben. Dann lacht nicht nur die Crew, sondern auch die Sonne am Himmel über den Chichime Cays.




Wir erkunden Uchutupu Pipigua und bekommen Besuch von Venanzio, einem der großen Molakünstler hier in den San Blas. Stolz breitet er seine Stoffapplikationen mit wunderschönen Kunamotiven und Geschichten an Deck des Schiffes aus, erklärt uns die Bedeutung einiger Zeichen und so ist es bestimmt nicht verwunderlich, dass einige dieser Molas in die Schatzkammern des Schiffes wandern. „Wertloses Papier gegen großartige Kunst“ nennen wir unseren heutigen Austausch von einigen Dollars gegen traditionelles Kunsthandwerk.



Die Molas von Venanzio sind wunderschön und außerordentlich fein und aufwendig verarbeitet. Manche haben bis zu 7 verschiedene Stoffschichten und ganz feine Nähstiche. Wir haben einige Molas schon in Wichubhuala bewundert und dort auch gesehen, wozu sie ursprünglich und meist auch heute noch angefertigt werden: Als Kleidungsstücke an Stelle von Körperbemalungen, die den Ureinwohnern einst von Missionaren empfohlen wurden.

 


Den karibischen Sundowner gibt es an Bord der SY Aphrodite, mit immer wieder herrlichen Lichtstimmungen, die die untergehende Sonne hierher zaubert, aufs Meer, zu den Inseln, bevor sie abgelöst wird vom langsam aufgehenden Mond und einem faszinierendem Sternenhimmel, der uns wieder an Bord der Santina lange Zeit einige Aufgaben stellt, um seine Sternenbilder zu erkennen.