Vierzehn erwachsene Leute sind neben uns auf der Yacht,
die unwesentlich größer ist als die Santina,
dazu ein Kleinkind und ein Hund. Viele von ihnen sind das erste Mal auf einem
Schiff und dementsprechend ist auch ihr Wohlbefinden. „Kurs Cartagena“ heißt es
für diese Backpacker, die viel Geld für diese meist stürmische Passage von
Panama nach Kolumbien bezahlen, weil es für diesen Weg neben dem Flugzeug kein
anderes Verkehrsmittel als das Schiff gibt. Und Fliegen ist noch teurer.
Wir tratschen ein wenig mit den Backpackern, kaufen Obst
auf Uchutupu Dummat und sind bald wieder an Bord der Santina, wo während unseres Inselausfluges von unserem Watermaker
reichlich Süßwasser produziert wird. Luxus pur!
Im Licht der Mittagssonne ziehen einige Inseln der San
Blas an uns vorüber, eine schöner als die andere. Wir gehen Kurs zu den
Holandes Cays, jener Inselgruppe, die Uschi und ich vor einem Jahr nach einer
mehr als stürmischen Überfahrt von Santa Marta in Kolumbien als erste
angelaufen sind. „Maoqui – Kaimou“ nannte man sie früher einmal, diese Vielzahl
von kleineren und größeren Inseln, die alle durch Riffe miteinander verbunden
sind und wo ein Ankerplatz schöner als der andere ist.
Die Ansteuerung ist wie im Bilderbuch. Wieder wechselt
sich dunkelblaues Meer mit anderen Blautönen ab, grünlich dort, wo die
Sandbänke noch unter Wasser sind, bräunlich wo es Riffe gibt, braun wo sie
langsam sichtbar werden, hellblau an den Ankerplätzen und türkis dort, wo das
Meer zum weißen Strand übergeht. Dahinter Palmen, Palmen, Palmen. Langsam
tasten wir uns wieder hinein, Uschi am Bug, Ria und Erich begeistert von dem,
was für uns alle fast wie im Traum ist.
Wir umrunden Oggopiriadup im Westen und Norden und gehen
südlich von Banedup zwischen zwei schützenden Riffen vor Anker. Eine kanadische
Yacht liegt neben uns, die SY Aphrodite
hinter uns und nur noch ein weiteres Schiff liegt ein wenig Abseits hier vor
Anker. Wieder ein paradiesisches Plätzchen auf dieser Erde, das wir befahren
und besichtigen dürfen. Wir genießen es vorerst gemeinsam mit Andreas und
Cordula, die zu uns an Bord kommen, später zu viert bis lange in die Nacht,
unter einem unendlichen Sternenhimmel, der sich auch heute wieder in all seiner
Pracht zeigt, nachdem der noch immer zunehmende Mond ein silbrig glänzendes
Licht auf die vielen kleinen Wellen der Bucht geworfen hat.