Manchmal wird man – meist von Nichtsegler - gefragt, wie
so ein Tagesablauf an Bord eines Schiffes aussieht, ob es einem da nicht
langweilig wird oder was man die ganze Zeit über macht. Man kann es ganz leicht
vorwegnehmen: Langweilig wird einem nie! Unser morgendlicher Tagesbeginn sieht
in etwa so aus: So gegen 06.30 Uhr geht mein Wecker ab, eine Stunde später steh
ich auf, stell möglichst leise das Wasser auf, richte mir Cornflakes mit einer
Banane, die ich von der Bananenstaude, die am Ende des Baumes festgebunden ist
pflücke, setze mich ins Cockpit und frühstücke, während ich unser Paradies
beobachte. Bald danach kommt Ria, macht sich ein Müsli, setzt sich ebenfalls
ins Cockpit oder aufs Vorschiff und beobachtet ebenfalls unser Paradies.
In der Zwischenzeit pfeift der Wasserkessel, der Kaffee beginnt sich als solcher erkennbar zu machen, Uschi und Erich wandern aus ihren Kabinen, bereiten ein weiteres Frühstück, das schließlich die Crew des Schiffes im Cockpit vereint. Alle genießen nun gemeinsam das Paradies und dabei wird sorgsam der weitere Tagesablauf besprochen. Dazwischen wird pünktlich um 08.30 Uhr am Amateurfunk auf 8.107 USB der Wetterbericht abgehört und in dieser Funkrunde erfährt man auch das Allerneueste von einigen äußerst mitteilungsfreudigen Yachties. So in etwa wo sie vor Anker liegen, wie bei ihnen das Wetter ist, wer gerade von einer „No See Ums“ (das sind nahezu unsichtbare Mücken) gestochen worden ist, wo gefährliche Quallen („Portugiesische Galeeren“) gesehen worden sind und auch, was jemand gerade benötigt oder zu verkaufen hat. Organisierte Ausflugstipps – meist in den Regenwald - werden ebenfalls durchgegeben und Schiffe melden sich, die gerade angekommen sind oder die Inselkette verlassen.
In der Zwischenzeit pfeift der Wasserkessel, der Kaffee beginnt sich als solcher erkennbar zu machen, Uschi und Erich wandern aus ihren Kabinen, bereiten ein weiteres Frühstück, das schließlich die Crew des Schiffes im Cockpit vereint. Alle genießen nun gemeinsam das Paradies und dabei wird sorgsam der weitere Tagesablauf besprochen. Dazwischen wird pünktlich um 08.30 Uhr am Amateurfunk auf 8.107 USB der Wetterbericht abgehört und in dieser Funkrunde erfährt man auch das Allerneueste von einigen äußerst mitteilungsfreudigen Yachties. So in etwa wo sie vor Anker liegen, wie bei ihnen das Wetter ist, wer gerade von einer „No See Ums“ (das sind nahezu unsichtbare Mücken) gestochen worden ist, wo gefährliche Quallen („Portugiesische Galeeren“) gesehen worden sind und auch, was jemand gerade benötigt oder zu verkaufen hat. Organisierte Ausflugstipps – meist in den Regenwald - werden ebenfalls durchgegeben und Schiffe melden sich, die gerade angekommen sind oder die Inselkette verlassen.
Heute besichtigen wir die Insel vor uns. Banedup. Mit dem
Dinghy geht’s an den Strand, dort wird das Beiboot meist an einer Palme
festgebunden und dann wird dem Strand solange entlangspaziert, bis irgendein
Gehölz oder Bewuchs ein Weiterkommen nicht mehr möglich macht. Besichtigt
werden Palmenformationen, Strandformationen, die Farben der See, Krebse,
Fische, Muscheln, vorgelagerte Riffe, die unterschiedlichen Brandungshöhen und
manchmal auch gestrandete Schiffe, die es hier nahezu vor jeden Riffen gibt.
Letzteres ist unter „traurige Besichtigungen“ einzustufen, so wie die völlig
ausgebaute HR 38, eine ehemals wunderschöne Yacht, die hier vor zwei Jahren gestrandet
ist.
Dann wird geschnorchelt. Uschi, Ria und Erich wagen den Tauchgang zum Korallenriff und schwimmen hier der Unterwasserwelt entgegen. Ich beobachte meist das ganze Geschehen vom Strand aus unter dem Motto: „Der Skipper darf sich nicht in Gefahr bringen“ und freu mich, wenn die Crew mit vielen begeisterten Erzählungen über das Gesehene wieder wohlbehalten an Bord kommt.
Wenn die Zeit es erlaubt, gibt es zwischendurch so etwas
wie eine kleine Jause an Bord der Santina,
die manchmal auch eine große sein kann, bevor die gewonnenen wissenschaftlichen
Erkenntnisse untereinander ausgetauscht werden, man sich kurz zur Ruhe legt
oder ein Buch liest und sich selbst bald wieder mit weiteren Aufgaben betraut,
die den Tag recht schnell vergehen lassen. Meist sind dies bautechnische und
ortsplanerische Untersuchungen über die Bauweise der Kunahütten, die
grundsätzlichen Tragkonstruktionen, deren geflochtene Verbindungen, der Aufbau
der Wände, die Dachlandschaften und deren Eindeckungsarten, Materialkunde und die
Gestaltung der Freiflächen, die meist durch den natürlichen Inselbewuchs
vorgegeben sind.
Dann gibt’s das Abendessen an Bord des Schiffes,
hervorragend zubereitet von Uschi und meist das, was gerade ein Fischer
vorbeibringt. Ausnahmen sind auch möglich, so wie heute, wo weit und breit kein
Fischer zu sehen war und wir mit Spagetti vorlieb nehmen mussten. Was auch gut
war. Nach dem Abendessen wird nochmals das Erlebte und vieles mehr besprochen,
bevor so gegen 21.30 Uhr – es passiert nahezu jeden Abend um die gleiche Zeit –
eine allgemeine Müdigkeit spürbar wird, die wir nicht bekämpfen, sondern eine wohlverdiente
Nachtruhe mit einem Gute-Nacht-Drink in Form eines guten Rums als bewährtes
Desinfektionsmittel einleiten. Wie man sieht: Ganz schön anstrengend so ein Tag
in den San Blas.