Donnerstag, 13. Februar 2014

„GUNA YALA – PORVENIR – AUSKLARIERT – CHICHIME CAYS”

Der Katamaran Wanderlust mit Hans und Inge liegt in der Bucht vor Anker. Uschi und ich besuchen die beiden um sie ein wenig über die Inselgruppe Bocas del Toro zu befragen, die beide schon besucht haben. Es gibt gute Tipps und dazu ein neues Programm eines Wetterberichts.

Wir gehen Anker auf und verlassen die West Lemmon Cays wegen der dunstigen Wetterlage und somit schlechter Sicht über die nördliche, etwas tiefere Ausfahrt und laufen wieder den Ankerplatz östlich von Wichubhuala an. Der Wind hat heute Nacht auf Nordwest gedreht, was absolut untypisch ist und unseren Weg zurück in Richtung Puerto Lindo nicht gerade erleichtern wird. Wenn´s so bleibt.

In Porvenir bekommen wir unsere Zarpe und das Cruising Permit für Panama für ein Jahr ausgestellt und zudem eine handgeschriebene Bestätigung zu unserer Crewliste, dass Ria und Erich in Puerto Lindo das Schiff verlassen und über Panama City nach Hause fliegen werden. Beide, der Customer und der Immigration Officer, waren wieder so freundlich und nett, dass es jetzt schon ein wenig schwer fällt, an den bevorstehenden Abschied aus Guna Yala zu denken.

Noch einmal besuchen wir Wichubhuala, kaufen Brot und bekommen noch vor dem Ablagen  Besuch von Kunafrauen, die mit ihrem Ulu zur Santina paddeln. Wieder werden Molas und Ketterln aller Arten zum Verkauf angeboten. Es fällt einem immer schwer, gerade bei den Kunas „Nein Danke“ zu sagen, weil immer so nett, freundlich und absolut unaufdringlich ihre Kunstwerke gezeigt werden. Immer schon hab ich ein wenig mit dem Erwerb von einem Kuna-Paddel spekuliert, wo auch jetzt alle drei Frauen welche verwenden um das Kanu fort zu bewegen. „Die brauchen doch nur zwei“ denke ich und bitte sie nochmals zu unserem Schiff zu kommen. Dann ist das handgefertigte Prachtstück aus Holz mit dem schönen Griff gegen den Austausch von „wertlosem Papier“ an Bord der Santina. „Ich hab ein Kuna-Paddel“ ruf ich freudestrahlend hinaus in die Karibische See.




Es gibt ein traumhaftes Segeln am San Blas Channel zu den Chichime Cays, wo wir erst kurz vor der Einfahrt die Segel bergen und wieder jenen Ankerplatz anlaufen, den wir schon bei unserem ersten Besuch hier genutzt haben. „Die erste Insel die wir besucht haben soll auch die letzte sein“, haben wir schon vor wenigen Tagen gemeinsam festgelegt und dazu kommt, dass wir uns nach dem Befinden des Hundebabys erkundigen müssen, das wir vor einigen Wochen mit Milch versorgt haben.

„Dem Hund geht es gut“ meint Ria, die gleich nach dem Ankermanöver zur Insel Uchutupu Pipigua geschwommen ist, der Santina Bericht erstattet und bald schon wieder am anderen Ende der Bucht zu sehen ist, weil sie mit Thomas eine schnorchelnde Rifferkundigungstour macht, der ebenfalls schwimmend unser Schiff besucht hat und begeisternd von der Unterwasserwelt der Chichime Cays berichtete. Die SY Eisbär III liegt somit ebenfalls hier vor Anker.






Die Abendstimmung in der Bucht ist nahezu unbeschreiblich. Der Sonnenuntergang löst sich auf der einen Seite mit dem Aufgang des Mondes auf der anderen Seite ab. Die sonst sehr kurze Abenddämmerung wird durch die Leuchtkraft des Mondes etwas verlängert und später so intensiv, als würde man meinen, dass jemand ein Licht in der Bucht angezündet hat. Palmen, Strand und Riffe werden beleuchtet, dazu kommt ein silbriges Glänzen auf den vielen kleinen Wellen, die langsam an den ruhig ankernden, fast mystisch wirkenden Yachten vorbeilaufen. Der Sternenhimmel hat etwas an Leuchtkraft verloren, seine Sternenbilder sind jedoch immer noch so ergiebig, dass wir eine Vielzahl von ihnen erkennen oder manchmal auch nur erraten können.