Wir fahren mit dem öffentlichen Bus nach Sabanitas, einem
kleinen Vorort von Colon. Otto von der SY
Eisbär III ist mit dabei, einfach nur um ein wenig zu erkunden, was es dort
alles für Einkaufsläden gibt, will man sich von Portobelo aus für eine
Weiterfahrt versorgen. Wieder ist der Bus recht lautstark, vor allem
musikalisch, unterwegs, von Station zu Station füllen sich zusehends die
Sitzplätze, bis letztendlich auch sämtliche Stehplätze zur Gänze besetzt sind. Eine
bunte Mischung an Hautfarben ist hier auf diesem doch engen Raum vereint,
schön, wenn alles so selbstverständlich ist, so friedlich, ein Miteinander der
Völker.
Schöne Ausblicke gibt es immer wieder auf die Karibische
See, die sich in diesem wunderschönen Dunkelblau zeigt, wo ganz oben immer wieder
weiße Streifen sichtbar werden. Schaumkronen. Schöne Ausblicke haben wir auch
auf das Land, das reizvoll ist, wo wir kleine Ortschaften durchfahren, sehen wo
manche Menschen ihr Zuhause haben, wo es einfach, sauber und gemütlich ist und
wo es auch Orte gibt, wo diese Schlichtheit nicht das wiedergibt, was man sich
manchmal erhofft. Der Müll ist es, der nahezu überall zu sehen ist. Am
Straßenrand, vor den Hütten, auf Wegen in den Grünanlagen. Eine Frau wirft eine
Getränkedose aus dem Fenster vom fahrenden Bus. Eine Selbstverständlichkeit.
Knapp über eine Stunde dürfen wir Ein- und Ausblicke auf
einen Teil Panamas genießen, USD 2,-- kostet die Fahrt pro Person, dann sind
wir in Sabanitas, eher einem unpersönlichem Ort, ohne einem natürlich
gewachsenen Zentrum, aber mit Einkaufsläden in Blechhallen aller Arten, wo
neuzeitliche Bedürfnisse in einer Art „Shopping-Center“ schnell befriedigt
werden können. Natürlich gibt es auch sogenannte „Mobile-Shops“, wo man
Wireless-Sticks für Internetverbindungen kaufen kann, was wir machen, obwohl
wir bisher recht gut ohne dieses oft quälende und zeitstehlende
Kommunikationsmittel ausgekommen sind.
Es gibt alles an diesem Ort und die Arten und Größen der
Straßen zeigen, dass wir hier in Sabanitas an einem Verkehrsknotenpunkt
angekommen sind. In der einen Richtung geht es nach Colon, in der anderen nach
Panama City. Wir fahren mit dem Taxi zurück nach Portobelo, zurück in die Welt
der Segler und Backpacker, zurück ins Casa Vela, zu Rainer und Birgit, wo
wieder Ruhe eingekehrt ist, wir die Santina
friedlich vor Anker liegend in der Bucht sehen und wieder einmal die
Wetterberichte erfragen, die sich nicht bessern wollen.
Wenn man länger als drei oder vier Tage an einem Ort vor
Anker liegt, dann wir man langsam zu einem Hausmeister, ohne die oft enorme
Bedeutung dieses Berufszweigs schmälern zu wollen. Man sitzt im Cockpit des
Schiffes, liest, beobachtet die Bucht, weiß bald, wer auf welchem Schiff lebt,
wer gerade angekommen oder ausgelaufen ist, wieviel PS das jeweilige Dinghy
hat, wohin die Leute fahren, welche Flaggen die Schiffe fahren, wer wann
schlafen geht oder wer ein Frühaufsteher ist, so wie ich; und ebenfalls ein
Hausmeister ist. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen hier in Portobelo.