Donnerstag, 20. Februar 2014

„PANAMA – PORTOBELO – SY LUKA UND EINIGES MEHR”

Im Casa Vela lernen wir die Skipperin der SY Luka kennen und erfahren einiges über die Arbeit als Eignerin eines Backpacker-Schiffes, das meist junge Menschen von hier nach Cartagena in Kolumbien bringt. Vollbepackt sind die Schiffe, nicht nur mit Passagieren, sondern auch mit entsprechenden Lebensmitteln und Getränken, die man für die zwei- bis dreitätige Reise benötigt. Alles ist ganz genau nach einem Terminplan festgelegt, den es einzuhalten gilt, was Zuverlässigkeit und „Geschäft für die Zukunft“ bedeutet, ganz egal was der Wetterbericht sagt. Alles Monate im Voraus, wo bei den jeweiligen meist persönlichen Agenturen auf den Backpacker-Schiffen gebucht wird, oft auch abhängig von dem, was gerade im Internet für oder gegen das jeweilige Schiff gepostet wird.

Ein mehr als harter Job. Heute Nacht lauft die SY Luka aus Portobelo aus. Kurs Cartagena. Mit an Bord eine junge Französin, die mit ihrem Freund auf den San Blas Inseln mit ihrem Schiff auf ein Riff aufgelaufen sind und das sprichwörtliche Glück im Unglück hatten, weil das Schiff gerade noch gerettet werden konnte. Beide sind auf Weltumsegelung unterwegs, mit minimalem Budget, das jetzt nicht mehr reicht, weil das Schiff repariert werden muss. Jetzt arbeiten beide. Er an der Instandsetzung am Schiff, sie als Köchin an Bord der SY Luka.


Hier in der Bucht gibt es auch eine etwas ältere Dame, die – so sagt man – nach und nach die halbe Bucht aufgekauft hat. Unter anderem betreibt sie ein recht nobles Restaurant, einen Kulturverein und eine Hotelanlage auf der gegenüberliegenden Seite des Ortes, wo sogar der an Geld reichste Mann der Welt übernachtet haben soll. „Der Preis muss nur hoch genug sein, dann kommen alle hier her“, soll einer ihrer vielen Grundsätze lauten.


Wir warten im Casa Vela auf Thomas, der heute von seiner Kanalpassage zurückkommen soll und mit dem wir seinen karibischen Abschiedsabend feiern wollen. Begeistert erzählt er über seine Passage, über die Arbeit als Linehander, über sein Erlebnis als ein krönender Abschluss seines Karibikaufenthaltes, wie er recht spät am Abend doch noch erscheint, etwas müde, was den Abschiedsabend verkürzt.


Die SY Luka geht Anker auf und lauft gegen Mitternacht aus der Bucht von Portobelo aus. Fast mystisch anmutend ist es, wenn ein Schiff in den Nachstunden eine Bucht verlässt, die Navigationslichter eingeschaltet sind und sich das Schiff zwischen den ankernden Schiffen langsam hinaustastet in die Karibische See.