Samstag, 29. November 2014

„BONAIRE – DIE SY GERMANIA“

Auf der Frequenz 8.170 USB hört man um 09.00 Uhr jeden Tag in der Karibik die Funkrunde von Hugo. Manchmal gut, manchmal weniger gut, manchmal schlecht. Je nach Wellenausbreitung. Seit nunmehr Jahrzehnten. Nahezu täglich ruft Hugo Segler an, die sich auf dieser Frequenz befinden und gibt Wetterberichte oder auch Neuigkeiten durch.

Heute haben wir Hugo leider nicht gut empfangen können, wohl aber eine Nachricht auf UKW, die uns alle hier sehr traurig macht: Die SY Germania ist vor den San Blas Inseln auf ein Riff gelaufen und leck geschlagen! Wir erfahren heute nur, dass Jochen und Anne und auch ihre Katze vom Riff geborgen werden konnten, das Schiff aber sofort gesunken ist. Wir haben uns vor zwei Jahren in den Los Roches kennengelernt und im Juni ist die SY Germania neben uns in Curacao Marina gelegen.


„Kein guter Morgen“ meint Helmut, wie wir ihn und Angelika mit dem Dinghy von der SY Manatee abholen, zu Customer und Immigration motoren, später gemeinsam den Markt besuchen, der gerade aus dem Grund aufgestellt wurde, weil wieder einmal ein Ozeanriese die Insel angelaufen ist. Es gibt Nachrichten, die deprimierend sind.

Uschi hat nicht nur zu Hause alles um diese Reise organisiert, sie kümmert sich auch hier an Bord des Schiffes um jene Dinge, die unter anderem ein weltweit kommunikatives Bordleben ermöglichen. So haben wir ab heute wieder Internetanschluss an Bord der Santina, können ein wenig die Homepage warten und auch solche E-Mails empfangen, die zwar mit Arbeit verbunden sind aber doch zeigen, dass man immer noch „vorhanden“ ist.

Wir bekommen Besuch an Bord von Roland und Annemarie von der SY Angicamaro, einem Wiener Pärchen, das auch gestern hier in Bonaire angekommen ist. Von Tobago kommend. Bald bemerken wir, dass wir uns schon von Blauwassertreffen in Österreich kennen und dass es viele gemeinsame Bekannte gibt. Die beiden erzählen uns von ihren Vorhaben und auch, dass 60 Prozent der Inselbewohner auf Grenada von dieser seltsamen, gelenklähmenden Krankheit befallen ist, die ein Stich der Chikungunya Mücke verursacht. Wir nehmen die Sache sehr ernst.


Helmut bringt zu aller Freude seinen Dinghy-Motor wieder zu laufen, später wird Karel besucht, noch später gemeinsam mit Roland und Annemarie zu Abend gegessen. Immer mit Blick auf die Karibische See, die jetzt so sanft und friedlich da liegt, die so wunderschön sein kann und doch überall und immer ihre Gefahren birgt.