Morgendämmerung in der Fuik Baai. Es
ist eine Mangrovenbucht, gut geschützt von der See durch einen schmalen
Landstreifen, ähnlich einem Außenriff. Bestimmt hat man den Wall künstlich
geschaffen, wie hier die Zementfabrik und das Betonwerk entstanden sind, um
eine kleine Anlegemole zu errichten. Mangroven umsäumen die Bucht, Vögel
zwitschern, draußen hört man die Brandung. Ein Schornstein überragt alles. Das
Wahrzeichen der Fabrik. Es ist noch dunkel wie die Wasserkanne aufgestellt
wird, es ist bereits hell wie das Wasser kocht. Nur kurz dauert der Übergang
von Nacht zu Tag.
Um 07.30 Uhr laufen die drei Yachten
aus der Fuik Baai aus. Ein weiteres Schiff gesellt sich zu uns am Weg nach
Bonaire. Die SY Starla, eine Hanse 44
unter Englischer Flagge. Auch sie haben wir in der Curaçao Marina gesehen.
Gemeinsam runden wir die „Punta Kanon“, die Ostspitze von Curaçao und gehen
Kurs Bonaire.
Es ist ein traumhaftes „Hart am Wind
Segeln“ bis in die „Bocht Van Goto“, nördlich von Klein Bonaire. Natürlich wird
es schnell zu einer Regatta unter den Yachten, die einem Paarlauf gleicht. Die
Freuden über so großartige Segelbedingungen mit gleichzeitigen „Schnürl ziehen“,
damit man noch mehr Geschwindigkeit macht, übertreffen die Erwartungen. Nach sieben
Stunden werden die Segel geborgen und an den Bojen vor Bonaire festgemacht.
Ankern ist rund um die Insel verboten, alle Gewässer zählen zum Naturpark. So
sind Bojen entlang der Hafenpromenade der Hauptstadt Kralendijk, was so viel
wie Korallendeich bedeutet, ausgelegt. Das Wasser ist glasklar.
Wir klarieren problemlos in Bonaire
ein. Dann meint die Immigration-Offizierin: „Herzlichen Willkommen auf
Bonaire“, was in der Inselsprache „Bon Bini na Bonaire“ oder auf Papiamentu
„Bon bini na nos dushi Boneiru“ heißt. Schön ist es, am Meer zu sitzen. Am
schönsten an Bord der Santina, dann
schon folgt „Karel“, die Waterfront-Bar mit ihrer großen Terrasse. Treffpunkt
nicht nur der Segler.
Die SY
Momo mit Uli und Gerda und die SY
Starla mit Steven und Stacy sind gekommen. Die SY Manatee hatte Probleme mit dem Dinghy-Motor. Wir erfahren es
erst viel später, nach den ersten Happy Hour Getränken, dem ersten
Sonnenuntergang, dem Abendessen. Wir machen uns Vorwürfe, nicht auf die Crew
gewartet zu haben.