Mittwoch, 26. November 2014

„CURAÇAO-MARINA – AUSKLARIERT“

„Einen Tag dürft ihr das Leihauto noch behalten“, meint Carmen, unsere Autovermieterin. Länger wird es auch nicht erforderlich sein, denn die Wetterberichte haben sich nicht geändert. Wind leicht drehend nach Ost-Süd-Ost, Welle 1-2. Morgen kann´s losgehen. Kurs Bonaire. Zuvor steht jedoch noch der Abschlusseinkauf auf dem Programm, der mühevollste von allen. Wieder bei Albert Heijn. Schleppen ohne Ende; aber mit viel Freude.

Gegen Mittag ist es dann soweit. Die Crews der Manatee und der Santina fahren gemeinsam zu den Customs und weiter zur Immigration. Alles verläuft problemlos, bis auf eine irrtümlich falsche Angabe von mir beim Customer, zu dem wir wieder zurückfahren und der das Problem ganz einfach mit einem lächelnden „Zettel zerreißen“ löst. „Jetzt sind wir nicht mehr auf Curaçao“ sag ich zu Uschi, die meint, „so schnell waren wir noch nie startklar“. Zählt man die beiden Juniwochen zur Arbeitszeit dazu, dann waren es ganze drei Wochen, bis das Schiff wieder in so einem Zustand ist, wie wir es gerne hätten.

Dieses Mal hab ich Uschi nicht die Frage stellen müssen: „Kurs West oder Kurs Ost?“, wie vor zwei Jahren, wo alles schon ganz klar in Richtung Kurs West war, vor dem Besuch der Customs ich jedoch wieder einmal Zweifel bekam, wohin wir eigentlich segeln sollten. Wir haben uns dann doch für Aruba, Kolumbien und die San Blas Inseln mit dem Zielhafen Colon in Panama entschieden. Und es nie bereut. Heute steht „Bonaire“ in den Ausklarierungspapieren, mit weiteren Zielen nordöstlich der großen Antillen.



Wir genießen Willemstad bei einem eigenwilligen Eiskaffee vor der Königin Emma Brücke, die immer mehr weihnachtlich geschmückt wird und denken an das morgige Auslaufen, das immer wieder und immer noch ein gewisses Kribbeln verursacht. „Da fahren wir morgen raus.“

An Bord der Santina sehen wir, dass wir ein Abschiedsgeschenk von Hans und Marion von der Los Gorriones bekommen haben. „Gummibärchen“. Zum Glück treffen wir die beiden noch und können uns nicht nur herzlich von ihnen verabschieden sondern uns auch mit einem Adventkalender aus der Steiermark revanchieren. Mit Angelika und Helmut verbringen wir den letzten Abend hier in Willemstad im Gouverneur. „Das ist ein würdiges Abschiedsrestaurant“, meint Helmut,  im Innenhof des Restaurants sitzend mit einem romantischen Blick zwischen den Kolonialsäulen des Gebäudes auf die bunten Häuser des Ortsteiles Punda, bei den letzten gut gekühlten „Amsel Bright“, beim letzten ganz gezeichneten Abendessen, beim letzten Mal die Stimmung der Stadt genießend. Alles ist wieder einmal „das letzte Mal.“