Samstag, 22. November 2014

„CURAÇAO-MARINA – CURAÇAO-GAS“

Während sich Uschi bei der Gasflaschenfüllstation anstellt – zuvor hat sie die Nummer 35 gezogen – fülle ich an der Zapfsäule die Reserve-Dieselkanister der Santina. Die Frage, „Wie gut es uns zu Hause in Österreich geht“ stellen wir uns nie. Ein ganz wenig genügt es, ganz einfach nur zu beobachten, um zu sehen, unter welchen Bedingungen Menschen in anderen Ländern leben. Wie hier an der Füllstation. 2 Flaschen zu je 4 ½ kg Gas pro Person gibt es für Haushalte hier auf Curaçao, Fenster sind durchwegs bis in die obersten Geschosse vergittert, die Kluft zwischen Arm und Reich klafft weit auseinander, die Kriminalität nimmt täglich zu.



Wir kaufen ein. Die ersten Lebensmittel wandern von den Regalen der Einkaufsmärkte an Bord der Santina und noch in den Nachmittagsstunden beginne ich das Deck des Schiffes zu schrubben. Nahezu bei jedem Handgriff fallen weitere ein, die es noch zu erledigen gibt. „Es wird wieder eng“.

Man kann schon behaupten, dass die letzten Tage nahezu ausnahmslos von Arbeiten gekennzeichnet waren, die man unter dem Überbegriff „körperlich-handwerkliche-Tätigkeit, die zum sofortigen Gewichtsverlust führt“ einreihen kann, was ja in meinem Fall nichts schlechtes bedeutet, sieht man von den nahezu allabendlichen Gourmetausflügen ab, wo der eine oder andere Speicher wieder gefüllt wird.



So wie heute, wo Uschi und ich ins „Rif-Fort“ nach Otrabanda fahren, einer ehemaligen Festungsanlage aus dem 19. Jahrhundert, wo früher einmal 56 Kanonen zum Schutz der Stadt vor Piraten und anderen Feinden. Wenn Kreuzfahrer an den Piers hier in Willemstad liegen, manchmal sind es bis zu 5 Ozeanriesen, dann strömen bis zu 12.000 meist sehr wohl genährte Menschen in die Geschäfte dieser Befestigungsanlage, zu den kleinen Einkaufsläden oder belagern die schwimmenden Obst- und Gemüsestände, wo täglich Frischwaren aus Venezuela angeliefert werden. Man kann durchaus behaupten, dass reges und buntes Treiben hier in Willemstad herrschen.



Heute liegt nur einer dieser Giganten der Weltmeere an der Außenmole und dementsprechend zurückhaltender ist es im Rif-Fort. Es gibt Ribs und Steak im Restaurant „Ribs & Steak“ mit Blick hinaus auf die Karibische See, wo wir immer noch eine recht starke Dünung erkennen können. Die Live-Musik im Innenhof der Anlage wird leider immer wieder unterbrochen von kurzen, aber doch immer wieder auftretenden Regengüssen. Unsere ersten Caipiriña vermitteln bald schon ein wenig „Urlaubsstimmung.“