Freitag, 21. November 2014

„CURAÇAO-MARINA – DIE SANTINA SCHWIMMT“

Der Watermaker wird eingebaut, ein glänzender Bronzeteil ersetzt den berühmten John Guest Fitting, der erste Test einer Dichtheitsprobe in Form einer Rückspülung funktioniert so lange, bis eine Schelle am Wasserfilter bricht, bald darauf ist das Schiff aber wieder trocken. Der „Supermechaniker“ hat sich bis heute nicht mehr sehen lassen. Welch ein Glück!

Ein freudiges „Santina, are you ready for launnching?“ wird schnell mit einem ebenso freudigen „yes“ beantwortet und dann folgen wieder einige jener Augenblicke, die die schweißtreibende Arbeit der vergangenen Tage schnell vergessen lassen: Gefühlvoll wird das Schiff mit dem Traktor mit seiner eigenwilligen Slipkonstruktion in Richtung Wasserbecken gebracht und von dort langsam in die Karibische See gesetzt. Die Santina schwimmt!






„Unser Liegeplatz!“ meint Uschi zur Stegnummer 16, gegenüber der SY Manatee und zwischen der X-Yacht, der SY Samantha von Fred, einem Holländer und einer älteren Swan, sozusagen in allerbester Gesellschaft. Tatsächlich sind wir vor zwei Jahren auch an diesem Liegeplatz gelegen, allerdings unter anderen Voraussetzungen. Damals war es das Ende eines Törns von St. Luca über den Los Roches und Bonaire bis nach Curaçao, heute ist es der Beginn.


Beflügelt vom Wasserliegeplatz wird die Suche nach Gas fortgesetzt. Eine Montage von neuen Gasanlagen oder von sonstigen Experimenten kommt für uns ganz einfach nicht in Frage, da wollen wir absolut kein Risiko eingehen. Es muss eine Gasflasche sein, die hier gefüllt wird und zu unserem Anschluss passt. Bei Budget-Marine werden wir fündig. Eine leichte Kunststoffflasche in Verbindung mit einem ganz einfachen Adapter vom US-System auf das Europäische System löst das Gas-Problem in Sekundenschnelle. Es scheint, als hätte der Verkäufer dieselbe Freude wie wir.

Viel haben wir bis heute noch nicht gesehen von der Insel, außer Gasflaschenfüllstationen, Schiffsausrüster und einen Supermarkt. Heute aber fahren wir in den Ortsteil Otrabanda, was „auf der anderen Seite“ bedeutet und gegenüber dem Ortsteil Punda – dem Punkt – liegt. Beides trennt der Kanal, der von der Karibischen See zum Schottegat mit den Ölraffinerien und auch zu unserer Marina führt und beide Stadtteile sind verbunden durch die „Konigin Emmabrug“, was nicht unbedingt weiter übersetzt werden muss.



Wir treffen uns mit Helmut und Angelika von der SY Manatee und mit Hans und Marion von der SY Los Gorriones, die noch in der Working Area liegt, zur „Happy Hour“ im Restaurant „Gouverneur“, mit einem herrlichen Ausblick auf Punda mit seinen vielen bunten Gebäuden der niederländischen Kolonialarchitektur, die nicht nur diesen Stadtteil prägen, sondern auch jenen von Otrabanda, Scharloo und Pietermaai und alle unter dem Schutz des UNESCO-Welterbes stehen.


Man kann sich gut vorstellen, dass wir die „Happy Hour“ heute Abend ausgiebig genießen, es dann doch mehrere Stunden waren, wo - während gute Tapas serviert wurden - zum ersten Mal auch ein wenig intensiver über die nächsten Tage gesprochen wurde, die Vorhaben der Schiffe, die ausständigen Arbeiten und nicht zuletzt über die Wetterberichte. Wie es scheint, werden ab Donnerstag der Wind und so auch die Welle da draußen auf der Karibischen See ein bisschen weniger werden, gleichzeitig sollte der Wind auch von Nordosten nach Osten drehen. Alles recht gute Voraussetzungen um dann Kurs Bonaire zu gehen.