Der Watermaker
wird eingebaut, ein glänzender Bronzeteil ersetzt den berühmten John Guest
Fitting, der erste Test einer Dichtheitsprobe in Form einer Rückspülung
funktioniert so lange, bis eine Schelle am Wasserfilter bricht, bald darauf ist
das Schiff aber wieder trocken. Der „Supermechaniker“ hat sich bis heute nicht
mehr sehen lassen. Welch ein Glück!
Ein freudiges „Santina, are you ready for launnching?“ wird schnell mit einem ebenso
freudigen „yes“ beantwortet und dann folgen wieder einige jener Augenblicke,
die die schweißtreibende Arbeit der vergangenen Tage schnell vergessen lassen:
Gefühlvoll wird das Schiff mit dem Traktor mit seiner eigenwilligen
Slipkonstruktion in Richtung Wasserbecken gebracht und von dort langsam in die
Karibische See gesetzt. Die Santina schwimmt!
„Unser Liegeplatz!“ meint Uschi zur Stegnummer
16, gegenüber der SY Manatee und zwischen der X-Yacht, der SY Samantha von Fred, einem Holländer und einer älteren Swan,
sozusagen in allerbester Gesellschaft. Tatsächlich sind wir vor zwei Jahren
auch an diesem Liegeplatz gelegen, allerdings unter anderen Voraussetzungen.
Damals war es das Ende eines Törns von St. Luca über den Los Roches und Bonaire
bis nach Curaçao, heute ist es der Beginn.
Beflügelt
vom Wasserliegeplatz wird die Suche nach Gas fortgesetzt. Eine Montage von
neuen Gasanlagen oder von sonstigen Experimenten kommt für uns ganz einfach
nicht in Frage, da wollen wir absolut kein Risiko eingehen. Es muss eine
Gasflasche sein, die hier gefüllt wird und zu unserem Anschluss passt. Bei
Budget-Marine werden wir fündig. Eine leichte Kunststoffflasche in Verbindung
mit einem ganz einfachen Adapter vom US-System auf das Europäische System löst
das Gas-Problem in Sekundenschnelle. Es scheint, als hätte der Verkäufer
dieselbe Freude wie wir.
Viel
haben wir bis heute noch nicht gesehen von der Insel, außer
Gasflaschenfüllstationen, Schiffsausrüster und einen Supermarkt. Heute aber
fahren wir in den Ortsteil Otrabanda, was „auf der anderen Seite“ bedeutet und
gegenüber dem Ortsteil Punda – dem Punkt – liegt. Beides trennt der Kanal, der
von der Karibischen See zum Schottegat mit den Ölraffinerien und auch zu
unserer Marina führt und beide Stadtteile sind verbunden durch die „Konigin
Emmabrug“, was nicht unbedingt weiter übersetzt werden muss.
Wir treffen uns mit Helmut und Angelika von der SY Manatee
und mit Hans und Marion von der SY Los Gorriones, die noch in der Working Area
liegt, zur „Happy Hour“ im Restaurant „Gouverneur“, mit einem herrlichen
Ausblick auf Punda mit seinen vielen bunten Gebäuden der niederländischen
Kolonialarchitektur, die nicht nur diesen Stadtteil prägen, sondern auch jenen
von Otrabanda, Scharloo und Pietermaai und alle unter dem Schutz des
UNESCO-Welterbes stehen.
Man kann sich gut vorstellen, dass wir die „Happy Hour“ heute Abend ausgiebig genießen, es dann doch mehrere Stunden waren, wo - während gute Tapas serviert wurden - zum ersten Mal auch ein wenig intensiver über die nächsten Tage gesprochen wurde, die Vorhaben der Schiffe, die ausständigen Arbeiten und nicht zuletzt über die Wetterberichte. Wie es scheint, werden ab Donnerstag der Wind und so auch die Welle da draußen auf der Karibischen See ein bisschen weniger werden, gleichzeitig sollte der Wind auch von Nordosten nach Osten drehen. Alles recht gute Voraussetzungen um dann Kurs Bonaire zu gehen.