Donnerstag, 20. November 2014

„CURAÇAO-MARINA – WATERMAKER UND GAS“

„Ein guter Morgen beginnt mit dem Einbau des Watermakers“ könnte man die heutigen morgendlichen „Nach-dem-Frühstück-Stunden“ auch bezeichnen, wenn alles nur nicht so kompliziert wäre, wie ein beliebter Österreichischer Politiker einmal – bestimmt jedoch in einem anderen Zusammenhang - gesagt hat. Den Membran haben wir aus dem Gehäuse ganz wunderbar entfernt, den neuen ebenso wunderbar eingebaut, dann ist beim Einbau des Gehäuses der berühmte Wasseranschluss „John Guest Fitting“ gebrochen und die Reserveteile, die man zur Vorsicht immer mit hat, haben sich in irgendeiner Flüssigkeit aufgelöst.

In der Marina gibt es so etwas wie einen „Supermechaniker“, dessen Namen wir hier nicht nennen wollen, über den jedoch alle sagen: „Lasst von dem ja nichts machen, der kann alles und alles ist dann kaputt!“ Genau dieser Supermechaniker  kommt in die Nähe der Santina und wir fragen ihn natürlich, ob er so einen „John Guest Fitting“ für den Watermaker hat, weil unserer gebrochen ist. Natürlich hat er so einen „Micky Mouse Anschluss“ wie er meint, nimmt unseren Anschluss mit und verspricht, bald wieder mit einem neuen Anschluss zu kommen. So nebenbei meint er, ein Bronzeanschluss wäre bestimmt besser und würde ewig halten.

Wenig später erfahren wir, dass man auf Curaçao die kleinen blauen 3-kg Gastflaschen nicht mehr füllt, was Uschi und ich schon aus dem Grund nicht glauben möchten, weil wir nur noch eine halb volle (oder halb leere) Gasflasche an Bord haben und mit der nicht weit kommen werden. „Trinken wir halt keinen Kaffee, essen wir in Lokalen, backen wir kein Brot“ ist so etwas wie fast ein verzweifeltes Feststellen der Tatsache, dass nach unzähligen „Gas-Station-Besuchen“ unsere Gasflaschen hier tatsächlich nicht mehr gefüllt werden. „It´s a Gasmafia on the Island“ hat man uns überall gesagt. Was immer das heißen soll. Was  wir aber beim Schiffsausrüster Budget-Marine finden, ist so ein Bronzeanschluss für unseren Watermaker, der genau passen dürfte. Wir wollen dennoch die Antwort unseres Supermechanikers abwarten.

Wir streichen Welle und Schiffsschraube mit einem „Wundermittel“ von Helmut und spekulieren ein wenig mit einem morgigen „Launching“ der Santina, was so viel wie „rein mit der Santina ins Wasser“ bedeutet. Das Marina Büro signalisiert uns so etwas wie „schau ‘n wir mal, dann werden wir sehen“, was man wiederum mit „es könnte sich ausgehen“ deuten könnte.


Zur Vorfeier des nächsten Tages besuchen wir am Abend mit Helmut und Angelika das Restaurant „Scuba Lodge“, wo es jeden Donnerstag bei Kerzenschein ein mehrgängiges  Barbecue gibt, umrahmt von Palmen, dem sanften Plätschern der Karibischen See, die Füße im weißen Sand und mit einigen Gedanken bei den noch ausständigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten am Schiff, das morgen einen bescheidenen Teil der Weltmeere berühren sollte. Die Gedanken werden bald verdrängt von weiteren Erfrischungsgetränken bei „Miles“, einem sehr netten Lokal inmitten von liebevoll sanierten und restaurierten Kolonialbauten, wo Uschi meine Begeisterung schnell erkennt und nur meint: „Bitte halt jetzt keine Ortsbildvorträge zu den Leuten hier.“