„Ein
guter Morgen beginnt mit dem Einbau des Watermakers“ könnte man die heutigen morgendlichen
„Nach-dem-Frühstück-Stunden“ auch bezeichnen, wenn alles nur nicht so kompliziert
wäre, wie ein beliebter Österreichischer Politiker einmal – bestimmt jedoch in
einem anderen Zusammenhang - gesagt hat. Den Membran haben wir aus dem Gehäuse
ganz wunderbar entfernt, den neuen ebenso wunderbar eingebaut, dann ist beim
Einbau des Gehäuses der berühmte Wasseranschluss „John Guest Fitting“ gebrochen
und die Reserveteile, die man zur Vorsicht immer mit hat, haben sich in
irgendeiner Flüssigkeit aufgelöst.
In der Marina gibt es so etwas wie
einen „Supermechaniker“, dessen Namen wir hier nicht nennen wollen, über den
jedoch alle sagen: „Lasst von dem ja nichts machen, der kann alles und alles
ist dann kaputt!“ Genau dieser Supermechaniker
kommt in die Nähe der Santina
und wir fragen ihn natürlich, ob er so einen „John Guest Fitting“ für den
Watermaker hat, weil unserer gebrochen ist. Natürlich hat er so einen „Micky
Mouse Anschluss“ wie er meint, nimmt unseren Anschluss mit und verspricht, bald
wieder mit einem neuen Anschluss zu kommen. So nebenbei meint er, ein
Bronzeanschluss wäre bestimmt besser und würde ewig halten.
Wenig
später erfahren wir, dass man auf Curaçao die kleinen blauen 3-kg Gastflaschen
nicht mehr füllt, was Uschi und ich schon aus dem Grund nicht glauben möchten,
weil wir nur noch eine halb volle (oder halb leere) Gasflasche an Bord haben
und mit der nicht weit kommen werden. „Trinken wir halt keinen Kaffee, essen
wir in Lokalen, backen wir kein Brot“ ist so etwas wie fast ein verzweifeltes
Feststellen der Tatsache, dass nach unzähligen „Gas-Station-Besuchen“ unsere
Gasflaschen hier tatsächlich nicht mehr gefüllt werden. „It´s a Gasmafia on the Island“ hat man
uns überall gesagt. Was immer das heißen soll. Was wir aber beim Schiffsausrüster Budget-Marine
finden, ist so ein Bronzeanschluss für unseren Watermaker, der genau passen
dürfte. Wir wollen dennoch die Antwort unseres Supermechanikers abwarten.
Wir streichen Welle und Schiffsschraube
mit einem „Wundermittel“ von Helmut und spekulieren ein wenig mit einem
morgigen „Launching“ der Santina, was
so viel wie „rein mit der Santina ins
Wasser“ bedeutet. Das Marina Büro signalisiert uns so etwas wie „schau ‘n wir
mal, dann werden wir sehen“, was man wiederum mit „es könnte sich ausgehen“
deuten könnte.
Zur
Vorfeier des nächsten Tages besuchen wir am Abend mit Helmut und Angelika das Restaurant
„Scuba Lodge“, wo es jeden Donnerstag bei Kerzenschein ein mehrgängiges Barbecue gibt, umrahmt von Palmen, dem sanften
Plätschern der Karibischen See, die Füße im weißen Sand und mit einigen
Gedanken bei den noch ausständigen Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten am
Schiff, das morgen einen bescheidenen Teil der Weltmeere berühren sollte. Die
Gedanken werden bald verdrängt von weiteren Erfrischungsgetränken bei „Miles“,
einem sehr netten Lokal inmitten von liebevoll sanierten und restaurierten
Kolonialbauten, wo Uschi meine Begeisterung schnell erkennt und nur meint:
„Bitte halt jetzt keine Ortsbildvorträge zu den Leuten hier.“