Freitag, 12. Dezember 2014

„BONAIRE – KURS PUERTO RICO“

Es gibt einen morgendlichen Funkverkehr mit der SY Modesta, die um 06.30 Uhr in Richtung Jamaica ausgelaufen ist. „Wir haben noch wenig Wind und eine ruhige See“, funkt Maria und noch einmal wird eine gute Reise gewünscht.



Um 08.00 laufen wir aus, setzen bald Groß und Genua und segeln unter herrlichen Bedingungen der Westküste von Bonaire entlang. Noch einmal sehen wir die Salzberge im Süden der Insel, berichten Hugo auf 8.140 USB von unseren Wetterbedingungen, runden bald die Südspitze der Insel und gehen Kurs Puerto Rico. „Wenn der Wind so bleibt könnten wir Guadeloupe anlaufen“ stellen Uschi und ich bald fest, wie der Wind leicht auf Südost dreht. „So könnte es bleiben.“




Wir wissen, dass wir in diesen ersten Stunden Weg nach Ost gut machen müssen, damit wir Puerto Rico bei möglichen nördlicheren Winden überhaupt erreichen. Noch ist alles so, wie vorausgesagt und wir es uns erhofft haben. In den letzten Tagen habe ich alle möglichen Ansteuerungspunkte auf Puerto Rico, von Westen nach Osten, aufgezeichnet. „10 Grad, dann treffen wir Puerto Rico im Westen, 20 Grad, dann treffen wir die Insel im Osten“ hab ich zu Uschi gesagt. Zurzeit segeln wir auf einer Kurslinie um die 28 Grad, das liegt zwischen der Insel Vieques und Puerto Rico. Ein Traumziel. Wir geben den Wegpunkt ein. Noch 380 Seemeilen bis zu dieser Ansteuerungsmarke. Es ist 12.00 Uhr.

Alle drei Schiffe sind untereinander in Sichtweite, alle Schiffe fahren unter voller Besegelung. Ein schönes Gefühl. Es hat rund 20 Knoten Wind, die langgezogenen Wellen pendeln sich bei zwei Meter ein.

Noch vor Sonnenuntergang zieht ein Gewitter über uns hinweg. Längst schon haben wir die Segelflächen wieder verkleinert. Um 19.00 Uhr beginnt die erste Wache von Uschi, um 23.00 Uhr bin ich an der Reihe. Wir segeln in eine sternenklare Nacht. Einige Squalls mit viel Wind stören diese friedliche Stimmung.