Montag, 22. Dezember 2014

„PUERTO RICO – ERHOLUNG – UDO JÜRGENS - BATTERIEN

Noch vor oder während dem Frühstück wird der Ausflug nach San Juan abgesagt. „Spatzen“, „Muskelkater“, „Urlaubsstress“ sind einige der Argumente, um wieder an Bord der Schiffe zu bleiben und sich von den „Strapazen“ der beiden letzten Tage zu erholen. Wir erfahren vom Tod von Udo Jürgens, was uns traurig stimmt und denken an seine wunderbaren Lieder, singen einige davon in unseren Gedanken.

„Die neuen Terminals fürs Rigg sind da“, ruft uns freudig Señor Joaquin `Quino´ Sánchez entgegen. Er kommt morgen am Nachmittag und wird das Rigg in Ordnung bringen. „Du strahlst wie ein kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum“ meint Uschi, wie ich ihr die Nachricht überbringe. Es ist ja tatsächlich so, dass wir im Moment mit diesem Rigg nicht segeln können und ich deshalb bereits eine schlaflose Nacht hinter mir habe oder zumindest davon geträumt habe.

Uschi backt Kuchen (es sind die besten Kuchen, die es zum Frühstück auf der Santina gibt) und währenddessen baue ich die Batterien aus, damit ich die Schellen der Wasseranschlüsse kontrollieren kann. Dabei bemerke ich, dass eine Batterie sehr heiß ist und bald darauf zu kochen beginnt. „Die ist kaputt“ liegen mir die Worte von Tommy Palmetshofer im Ohr. „Die muss sofort abgeschlossen und getauscht werden.“ Die Schellen sind in Ordnung, die Wasseranschlüsse dicht. Das ist  die gute Nachricht.

Die Pflege- und Wartungsarbeiten an Bord der Santina entwickeln sich langsam zu Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten, was angesichts des hervorragenden Liegeplatzes hier in Puerto del Rey nicht unbedingt als Nachteil zu bezeichnen ist und Uschi und ich die Sache doch entspannter sehen, als man meinen möchte. „Wenn nur alles mit dem Schiff in Ordnung ist“, denken und sagen wir und freuen uns über all jene Dinge, die in Ordnung sind und demnächst gebracht werden und eine baldige Weiterreise möglich machen.


Wir füllen mit den Kanistern unseren Dieseltank, fahren gemeinsam mit Uli zu West Marine, finden genau die richtige Batterie, was sich als außerordentliches Glück herausstellt und tanken die Diesel-Kanister wieder voll. Der Sprit kostet hier auf Puerto Rico 79 Cent, US-Cent, Benzin kostet um 10 Cent weniger.


 „Das wird ein Spaß, die alte Batterie auszubauen und die neue da reinzubringen.“ 80 Kilo wiegt das Teil, was schon bei West Marine schmunzeln verursacht, wie wir mit vereinten Kräften die Batterie ins Auto heben. Helmut macht sich schon vom Cockpit seiner Manatee aus Gedanken, wie das mit Flaschenzugkonstruktionen, Seilzügen und Umlenkrollen funktionieren wird, wie er sieht, was Uschi und ich da wieder zum Steg bringen.


 „Heute ist kein guter Tag für die Musikszene auf dieser Erde“, sind wir uns alle einig, wie auch die weitere traurige Nachricht vom Tod von Joe Cocker unsere Schiffe ereilt. Wir spielen einige seiner Lieder im Cockpit der Santina.