„Wir sind in der Karibik“ tröstet mich
wieder einmal Uschi, weil Señor Joaquin `Quino´ Sánchez auch bis Mittag noch nicht
aufgetaucht ist. So hab ich zumindest die anderen „Kleinigkeiten“ auf der Santina erledigen können: Die
Ersatzsicherungen beim Steuerungscomputer Achtern wieder eingebaut und die
selbstlenzende, automatische Bilgepumpe an den Schlauch angeschlossen. Helmuts
Heißluftgerät hat Wunder dabei bewirkt, ebenso das Abbauen des Salontisches,
weil sonst die Arbeiten in der Bilge ganz einfach nicht möglich gewesen wären.
Uschi hat dabei beste Dienste geleistet, wie auch beim Entfernen schadhafter
Teakdeckfugen, die sie mit unserem „Wundermittel“ Fein-Multimaster
herausgezaubert hat.
„Probleme auf einem anderen Schiff“ hat
Señor Joaquin `Quino´ Sánchez entschuldigend gemeint, wie er am späten
Nachmittag zur Santina gekommen ist, in
unglaublicher Schnelle den Mast erklommen und sehr professionell die
„Nebenarbeiten“ am Top des Mastes erledigt hat. Am Weg zurück war er etwas genauer,
hat alle Verbindungen des stehenden Gutes mit dem Mast kontrolliert und ist –
leider oder besser gesagt zum Glück – bei den beiden Terminals ober der ersten
Saling fündig geworden. „Die haben Risse“ sagt er nüchtern feststellend, „die
müssen gewechselt werden!“
So schnell hat niemand schauen können,
war ich im Bootsmannstuhl und oben bei den beiden Salings, zu die mich Helmut liebenswerterweise
gleich hinauf gezogen hat, um mich vom im Raum stehenden Bruch zu überzeugen.
„Ich bin nicht schwindelfrei gibt’s nicht, wenn so etwas Wesentliches für ein
Schiff ansteht“, hab ich mir gedacht um bald darauf die Bestätigung dessen zu
sehen, was Señor Sánchez uns zuvor gesagt hat. „Da sind tatsächlich Risse in
den Terminals!“
Erst um Juni haben wir das Rigg in
Curaçao kontrollieren lassen und Hijs hat damals sogar mit seiner Lupe nichts Auffälliges
und schon gar keine Risse entdecken können. „Das muss auf dieser Überfahrt
passiert sein“ sind wir uns einig und werden die Sache in den nächsten Tagen von
Señor Sánchez in Ordnung bringen lassen. Selbstverständlich hat er uns sofort
erklärt, was zu tun ist und wie die Arbeiten erledigt werden müssen.
Wir „genießen“ den Abend bei einem oder
zwei Sundowner im Marinarestaurant. Uli war heute auch wieder dabei, seiner
Gerda geht’s schon besser, es gibt Live-Musik, sehr laut, sehr gut. Vom Restaurant aus können wir gut "den Stern von Bethlehem" erkennen. Wir haben das Toplicht auf unserer Santina brennen lassen, damit wir die Leuchtkraft der neuen LED-Leuchtmittel testen können. Morgen muss
ich den Rigger anrufen. Vor unserem Ausflug in den Nationalpark El Yunque.