„Wartet nicht zu lange“, warnte Hugo am
Funk nach seinem ausführlichen Wetterbericht, den ich leider nur sehr schlecht
verstanden habe, ihm jedoch erzählte, dass wir morgen oder übermorgen in
Richtung St. Thomas auslaufen wollen. Schon in der Nacht hat der Wind ein wenig
nachgelassen und auch heute Morgen ist die Lage so, dass wir doch hoffen, dass
sich mit weniger Wind auch die See etwas beruhigen wird.
Uschi und ich gehen in den „Supermarkt“
einkaufen. Früher einmal dürfte das Ganze so eine Art kleine Holzhütte gewesen
sein. Dann hat man den ersten Anbau hinzugefügt, dann einen weiteren, dann noch
einen. Wie viele es schließlich noch waren, bis der „Supermarkt“ das ist, was
er heute ist, kann man nicht genau feststellen, außer, dass er von außen immer
noch unscheinbar ist und dass es in seinem Inneren ein reichhaltiges Angebot
gibt. „Hier macht einkaufen macht Spaß.“
Wir treffen uns mit Helmut in der
Bibliothek, schauen gemeinsam Wetterberichte und stellen auch gemeinsam fest:
Morgen geht’s los. Kurs US-Virgin Islands, St. Thomas.“ Zur Feier des Tages
reservieren wir einen Tisch im Restaurant „El Eden“, gleich in der Nähe der
Bibliothek. Wieder eine etwas überdimensionale Holzhütte, unscheinbar,
teilweise holzverschalt, teilweise mit allen Arten von Blechteilen verkleidet,
alles fest verriegelt, ein paar Holzlamellen, durch die der Wirt lautstark die
Reservierungsbestätigung annimmt. „Santina. 18.00. Vier Personen.“
Tatsächlich lässt der Wind im Laufe des
Tages weiter nach, die Wellen tragen keine Schaumkronen mehr, die Stimmung im
„El Eden“ ist wieder einmal die
allerbeste, obwohl Angelika seit ein paar Tagen doch recht verkühlt ist.
Unglaublich, wie sich diese Holzhütte
von heute Mittag jetzt am Abend verwandelt hat. Stimmungsvolles Licht, Palmen und
Topfpflanzen vor dem Eingang, feierlich gedeckte Tische und ein herzlicher
Empfang der Gäste durch die Dame und den ebenso netten Herrn des Hauses, der
alle Gäste persönlich begrüßt. Ein Familienbetrieb, der durch die lustig servierende
Tochter ergänzt wird und der nicht als Geheimtipp zu bezeichnen ist. Ohne Reservierung
hätten wir nicht einmal einen Platz an der Theke bekommen. Das Essen – es war
ein Lobster dabei – war ausgezeichnet und selbstverständlich haben wir mehrmals
auf die Gesundheit von Angelika angestoßen.