Samstag, 3. Januar 2015

„ISLA DE CULEBRA – WETTERBERICHTE – FLAMENCO BAY“

„30 bis 40 Knoten Wind, Welle 3 bis 4 Meter, zwischen Dominica und Martinique und zwischen St. Lucia und Martinique Wind- und Wellenwarnung. Ein gewaltiges Hoch über Amerika macht anständigen Druck und bringt viel Wind. Wetter schön, Wind bis Mittwoch.“ Hugo hat wieder einmal einen ausführlichen Wetterbericht und die ganze meteorologische Situation im Karibischen Raum durchgegeben, zu einem „in der geschützten Bucht bleiben“ geraten und vor einem Auslaufen gewarnt.


Bei uns hat es recht viel Wind in der Nacht und auch jetzt am Morgen gegeben, zudem ziehen laufend Regenschauer über die Bucht, was dem ganzen Dasein eine herbstlich-karibische Stimmung verleiht und wir schon in den Morgenstunden nahe daran sind, das reservierte Golf-Car abzubestellen. Erst nach weiteren Regenschauern, die in diesen Breiten auch kühlere Luft transportieren, nehmen wir endgültig von einem heutigen Golf-Car-Ausflug Abstand.

„Kaum abbestellt, lächelt die Sonne“, denken wir uns, wie wir bei strahlendem Sonnenschein wieder im Dinghy sitzen, zum Dinghy-Dock fahren, Dewey und seinen Markt besuchen und schon bald wieder zurückkehren in das gleichnamige Restaurant „Dinghy-Dock“ um zumindest einmal die immer wieder gutduftenden Speisen selbst zu probieren. „Original Angus Beef“ steht auf der Speisekarte, was letztendlich ein klassischer Burger ist, mit Käse überbacken, Zwiebel, Pommes und Ketchup.


„Da schau ma bald aus wie …“ könnte man nach dem ganz guten und vor allem sättigenden Essen sagen, wenn man so weiter isst, tagtäglich, was wir nicht vorhaben. Die Manatees sind gekommen und gemeinsam fahren wir mit Angelika und Helmut in einer Art öffentliches Verkehrsmittel in die Flamenco Bay.



Ein traumhaft schöner Sandstrand zieht sich entlang der ganzen Bucht hier im Nordwesten der Insel, die nach Norden offen ist und wo sich die Wellen des Atlantiks an den vorgelagerten Riffen brechen. „Draußen geht’s ordentlich zu“, sehen wir jetzt am sicheren Strand, der von türkisem Wasser umgeben ist. Kein Wunder, dass täglich sehr viele Menschen hierher kommen, um entlang des Strandes zu spazieren, zu sonnen oder zu schwimmen. Viele von ihnen kommen sogar mit der Fähre aus Puerto Rico.






Wir beobachten Pelikane. Echte Künstler der Lüfte, wie sie ihre Kreise über den Fischschwärmen ziehen, bevor sie ihren Schnabel nach untern neigen, die Flügel an ihren Körper schmiegen und pfeilschnell in Richtung Beute ins Wasser stürzen. Oft wird der Sturzflug belohnt.


Später besuchen wir eine Terrasse von einem der vielen Pavillons, die hier aufgestellt wurden und wo wieder Speisen und Getränke aller Art angeboten werden. Wir beschränken uns auf Getränke, bevor wir in den öffentlichen Bus mit dem Ziel Dewey einsteigen.


Lautstark wird im Bus Musik gespielt. Einige Gäste singen ebenso lautstark mit, andere schmunzeln und lachen darüber. Es ist eine lustige Busfahrt, die immer dann kurzfristig endet, wenn jemand gerade irgendwo aussteigen will. Haltestellen gibt es nicht, außer der Endstation, am Fähranleger in Dewey.

Bald sind wir wieder auf unseren Schiffen. Uschi häkelt an der Verzierung von unserem Palmenblättern-Lampenschirm im Cockpit, den wir in Bonaire von der Crew der Momo geschenkt bekommen haben, ich bring ein neues Ankerlicht zum leuchten. Dann wartet Karaoke im Ort, was wir auf keinen Fall versäumen dürfen. „Sonst wird man träge.“

Wir legen mit dem Dinghy im Kanal vor dem „Hotel Mamacita“ an, dort, wo heute das Karaoke stattfinden soll, aber erst ein wenig später, wie man uns freundlich erklärt, spazieren weiter in den Ort und hören schon von weitem die wunderschöne Stimme einer Sängerin, die sich Emi Joe nennt. Vor dem „Hotel Kokomo“ hat sie ihre Lautsprecherboxen aufgestellt und singt jetzt, begleitet von ihrer Gitarre, die schönsten Lieder von John Denver, Peter, Paul & Mary, Bob Dylan, den Beatles und anderen uns bekannten Größen. Für Uschi singt sie ein Lied von Peter, Paul & Mary, nachdem ihre reichhaltige Liederauswahl durchs Publikum gewandert ist.

Zurück im „Hotel Mamacita“ beginnt gerade das Karaoke, wo wir plötzlich größte Bedenken haben, die bisher gehörten, großartig vorgetragenen Ohrwürmer könnten von solchen Liedern vertrieben werden, die einen noch die halbe Nacht unrühmlich begleiten, beschließen wir unseren Rückweg zum Schiff. Es ist eine recht feuchte Fahrt, wo uns doch die einen oder anderen Wellen nicht ganz verschonen, die jetzt in die Bucht stehen, bei immer noch zunehmendem Wind.