Entlang des Mary Point kann man recht gut schnorcheln. Der kleine Hügel, der die Francis Bay in Richtung Norden schützt, fällt relativ sanft ins Wasser ab. Uschi und Angelika kann man als begeisterte Schnorchlerinnen bezeichnen, Helmut und mich als diejenigen, die gut auf ihre Bordfrauen aufpassen und sich selbst - wie es sich für verantwortungsbewusste Skipper gehört - nicht in Gefahr bringen.
Mit einem "mir ist kalt" beende ich recht rasch und verständnisvoll mein Schnorchel-Erlebnis hier im Norden der Francis Bay und bewache - wie Helmut auch - die Tauchgänge von Uschi und Angelika vom Dinghy aus. Die Begeisterung der beiden über das Gesehene in der Unterwasserwelt ist derart groß, dass Uschi für sich und mich beschließt, in der Nähe des Maho Point noch einmal ins warme karibische Meer hinabzusteigen.
"Es ist wirklich schön, es ist abwechslungsreich und es ist aufregend", kann ich aus meiner Sicht mit wechselnder Begeisterung nur feststellen, wenn da nicht ständig meine grenzenlose Fantasie unter Wasser mit mir durchgehen würde. Wir spazieren wieder den Francis-Bay-Trail entlang und am Strand zurück, nehmen doch schon ein wenig Abschied von der schönen Bucht und bereiten am Schiff so etwas wie eine "Was-wir-in-den-nächsten-Tagen-noch-machen-müssen" Reiseplanung vor. Es ist noch nicht soweit, aber irgendwann gehen auch Monate zu Ende und immer sehnsüchtiger werden die Rufe aus der Heimat.
St. John - Waterlemon Bay, Tortola - Soper´s Hole, Nany Cay und Marina Cay, Norman Island - The Bight, Virgin Gorda - Virgin Gorda Yacht Harbor und Gorda Sound, Anegada, Jost Van Dyke - Great Harbour und White Bay. Alles klingende Namen, einer in den US-, die anderen in den British Virgin Islands, die man besuchen kann und sollte, wenn man schon in deren Nähe ist. Alles zusammen wird noch rund 17 bis 18 Tage "in Anspruch nehmen". Während dieser Zeit müssen wir auch noch einen Liegeplatz für unsere Santina finden, der uns und vor allem dem Schiff entspricht und wo wir es für die weiteren Reisegedanken vorbereiten wollen.
Vorerst geht's jedoch an Bord der Manatee, wo Uschi und ich mit Angelika und Helmut die weiteren Vorhaben der beiden Schiffe besprechen und wo wir dann doch zum Ergebnis kommen, dass es bald heißt, voneinander Abschied zu nehmen. "Auf Anegada essen wir dann noch einen Lobster zusammen", meinen Angelika und Helmut, die mit ihrer Manatee noch etwas genauer die Buchtenwelt um St. John befahren wollen, während Uschi und ich demnächst zu den BVI´s aufbrechen werden.
Wir spielen "Mexican-Train-Domino" an diesem Abend, wo sich Uschi und ich recht gut gehalten haben, den Sieg von Helmut aber nicht verhindern wollten. "Heimvorteil", sagen wir, aber in Wirklichkeit war er heute Abend unschlagbar. Die Wetterberichte, die wir seit einigen Tagen neben ausgesprochen guter Musik auch im Radio auf "Trade-Wind-Radio-Virgin-Islands" auf 92,3 MHz hören können, sagen für die nächsten Tage endlich einmal weniger Wind und Welle voraus. "Gut, um die Bucht zu wechseln", meinen wir. Morgen geht's in die Water Lemon Bay, gleich "ums Eck".