Es regnet am Morgen, der Himmel ist
wolkenverhangen, wir verschieben unseren Inselausflug auf morgen. Zeit genug,
um sich wieder einmal um das Schiff zu kümmern und nach langer Zeit wieder
einmal einen Schiffsausrüster zu besuchen. „Wir können alles mit Bordmittel in
Ordnung bringen“, sag ich zu Uschi nach der Besichtigung von Werftgelände und
Bootszubehör-Shop, weil es auch hier so ist, dass es alles gibt, nur nicht das,
was man gerade braucht.
Zeit um Wäsche zu waschen und Zeit genug,
um endlich alle Stromversorgungskabel zu überprüfen, die Stecker und sonstigen
Verbindungen miteingeschlossen, die die Batterien und das Ladegerät versorgen.
„Es ist an der Zeit, das neue Batterieladegerät anzuschließen“, sag ich noch
nicht ganz resignierend zu Uschi, weil alles überprüfte in Ordnung war, keine
Fehlerquellen entdeckt wurden. Am späten Nachmittag – aber noch vor der Happy
Hour – kommt mein freudiger Ruf aus dem Salon in Richtung Cockpit, wo
inzwischen auch die Wäsche trocken wurde, dass mit der Stromversorgung alles
wieder in Ordnung ist. „Das Batterieladegerät war defekt, das bereits bekannte
und vorprogrammiere `nicht ewig funktionieren dürfen´ hat funktioniert, das
neue Gerät, das wir schon seit Monaten spazieren segeln, spielt alle nur
erdenklichen Leuchtdiodenstücke und vor allem, es ladet Land-Strom in die Schiffs-Batterien.“
Zur Happy Hour feiern wir die Happy Hour an
Bord der Santina, Helmut ist natürlich
auch dabei, mit Batteriefett, das wir nutzen müssen, gewissenhaft das
funktionierende Provisorium zum funktionierenden Bestandteil machen um bald
darauf im Marina-Restaurant die Feierlichkeiten des Tages fortzusetzen. Alles
ist wieder so ausgezeichnet, was keinesfalls nur durch das Erfolgserlebnis
einer geglückten Reparatur vermittelt wird, sondern vor allem durch alles das,
was uns hier an Eindrücken begegnet.
Wir kaufen karibische CD´s und besuchen
eine Bar, abseits des Yacht-Harbour-Geschehens. Eine kleine Holzhütte, bunt
bemalt, unter Palmen, zwischen Sträuchern, lautstarke Musik, Discobeleuchtung,
Glitzerboden, der Discjockey in einer finsteren Ecke, die Bardame lächelnd die
Hüften schwingt. Wir sind die zweiten, dritten, vierten und fünften Gäste. An
den Wänden Flaggen von Nationen, naive Bilder, ein Kuhgeweih, die gesamte
Hütten-Konstruktion so, dass wir letztendlich beruhig feststellen, dass mit
Schneelasten nicht zu rechnen ist.
Bald nach uns kommt heimisches Publikum. Da
haben wir schon längst lustige Bekanntschaft geschlossen, tanzen (!) und
Angelika großes Lob erhält: „Sie tanzt wunderbar, hat ein ganz tolles
Rhythmusgefühl zu Reggae, Salsa, Bachata.“ Sozusagen zu allem, was sie heute
Abend für uns spielen. Es ist wieder ein unglaublicher Abend, stimmt vor Freude
fast ein wenig sentimental. „Wo wir sind!“