„Das größte Einkaufszentrum in der Karibik
sollte man doch besuchen“, kann man schon als eine Art Entschuldigung dafür
gelten lassen, dass ich nicht gerade zu den Befürwortern von Einkaufszentren zähle
und schon gar nicht in solchen einkaufe.
Das `Placa Las Américas´ in Hato Rey, einem Ortsteil von San
Juan, ist dieses größte Einkaufszentrum der Karibik. Der Weg dorthin zeigt, dass
die Straßen der Hauptstadt in einem bemerkenswert schönen Zustand sind, eingebunden
und umsäumt von einem gepflegten Grünraum. Es ist hier tatsächlich gelungen, an
den historisch gewachsenen Baubestand anzuknüpfen und weiterzubauen, schöne
verdichtete Wohnräume zu schaffen, wiederum inmitten von großflächigen Park-
und Grünanlagen, die offenbar miteinander in Verbindung stehen. Überall wird
gejoggt.
„Gehen wir links rauf und dann rechts
wieder runter?“, fragen sich Uschi und ich, wie wir eine der vielen
Eingangshallen betreten um uns gleich zu Beginn eine gewisse Art von Konzept
einer Besichtigung zurecht zu legen. Über 2.000 Menschen sind hier in den
unzähligen, heruntergekühlten Geschäftskojen beschäftigt, in einem Kinozentrum
mit dreizehn Kinos, Lebensmittelgeschäften, Parfümerien, Restaurants, Cafes, bei
Victorias Secret, in sonstigen Designer- und Sportshops und in einer
`Cheesecake Factory´, die erst im Vorjahr hier eröffnet wurde.
Das Restaurant `Cafe Restaurant Aji Dilce´
ist eines der wenigen Straßencafés in der Stadt, fast schon so etwas wie ein
`Stammlokal´ von Uschi und mir, wo es die besten selbstgepressten Fruchtsäfte
und auch Mojitos gibt und wo man sich zwischen Besichtigungen und
Besichtigungen bestens erholen und seine Eindrücke sammeln kann. Das schönste
aber ist, man sitzt in einem Gastgarten und fühlt die natürlichen tropischen
Temperaturen und nicht jene der Klimaanlagen. Manchmal hört man auch den Coqui,
so wie heute Abend.
Wir haben einen Tisch im `Restaurant
Barrachina´ reserviert. Jeden Freitag gibt es hier einen „Flamenco-Abend“, den
wir besuchen. „Essen und schauen und hören“ ist fast ein wenig zu viel des
Guten an diesem unseren letzten karibischen Abend in San Juan, wo Uschi dennoch
begeistert ist und in meine Richtung deutend eher nur meint: „Da muss man sich
vorher ein wenig mehr mit der Herkunft des Tanzes und seiner Lieder
beschäftigen, damit man das besser
versteht, was uns heute geboten wurde.“