Donnerstag, 23. April 2015

"NORMAN ISLAND - SANDY CAY - JOST VAN DYKE - LITTLE HARBOUR

Vorsorglich ergänzen wir unsere Taucherausrüstung im Dive-Shop auf der Pirateninsel, wo immer noch Hobbyschatzsucher ihr Glück versuchen, den im Jahre 1750 vergrabenen Schatz einer spanischen Galeone zu finden. Wir steuern Pelican Island und The Indians an, wo leider keine Boje frei ist, an der wir anlegen könnten, um die Felsformationen zu beschnorcheln. Feuerkorallen gibt es hier, Riff- und Raubfische und große Rochen, die wir alle gerne gesehen hätten. Ankern ist jedoch strengstens verboten.

Wir laufen Kurs Sandy Cay, fahren an Sopers Hole vorbei und segeln auf einer wunderschönen, sanften See der kleinen Insel entgegen, die im Privatbesitz von Lawrence Rockefeller ist. Die Strömung ist nicht ganz zu unterschätzen, wenn man vom Schiff zum weißen Sandstrand schwimmt, wo wir bald anlanden und den botanischen Weg so lange entlang spazieren bis der Sandstrand in steile Felsen übergeht. Schön ist es hier, mit ebenso schönen Ausblicken in Richtung Tortola und auf den Atlantik.


Ein wenig haben wir auch heute wieder unseren ursprünglichen Törnplan geändert, wie wir uns entschließen, Little Harbour, auch "The Garner Bay" genannt, anzulaufen und nicht Great Harbour, ein wenig weiter westlich auf Jost Van Dyke.

Die gesamte Bucht ist eingebettet in Agaven- und Kakteenhügeln und die gesamte Besiedelung besteht aus drei Restaurants, von wo uns heftig zugewinkt wird, wie Erich und ich mit dem Dinghy an Land fahren. Natürlich besuchen wir Harri´s Place, wo uns scheinbar Mrs. Harris persönlich empfängt und gleich die ersten gut gekühlten Bier serviert, nachdem wir einen "Lobster-Tisch" für heute Abend reserviert haben. "Den Pina-Colada müssen wir auch noch probieren", meinen wir, weil Mrs. Harris so ausgesprochen nett zu uns ist. Sie selbst wohnt gleich neben dem Restaurant in einer kleinen Holzhütte, sehr gepflegt, mit Schnittblumen und Topfpflanzen davor.


Wieder ist die Stimmung unglaublich schön. Wir beobachten die Pelikane, wie sie ihre Runden ziehen, bevor sie sich ins Wasser stürzen und gleich darauf erfolgreich ihre Beute verschlucken. Fast ein wenig beschämt blicken sie drein, den langen Schnabel zum Körper gedrückt, so als wäre nichts passiert. Einen davon nennen wir "Hannes". Bald schwimmt ein riesiger Rochen an uns vorbei, bald viele kleine Fische. Im Laufe des Abends laufen immer mehr Schiffe diese wunderbare Bucht an.

"Das ist der größte Lobster den wir je gegessen haben", stellen wir alle fest, nachdem uns zuvor eine ebenso hervorragende Bohnensuppe und die Lobstersuppe serviert wurde und dann dieser Lobster, der doch ein wenig zu viel des Guten war. "Das war nur die mittlere Größe" meint lachend Cynthia, die nicht Mrs. Harris war, sondern ihre Tochter.