Der Abschied fällt doch schwer! Von der Werft, von der Marina, von allen, die nicht nur heute so lieb sind, die sich über die Schokolade freuen, die Uschi von zu Hause mitgebracht hat, von denen, die den Strom ablesen, das Wasser, die mit dem "Fäuste-Gruß" auf Wiedersehen sagen, diesem sanften Zusammenstoßen mit den Fäusten, die dann zum Herzen wandern. "Auf Wiedersehen Virgin Gorda!"
Ria und Erich kommen pünktlich, was sie besser nicht hätten tun sollen, denn gerade in jener Zeit, in der sie das offene Taxi besteigen, beginnt es zu regnen. "So ein richtiges karibisches Regnen" meinen sie patschnass an Bord der Santina. "Es trocknet schnell."
Wir bunkern die Santina für die nächsten Tage voll, trinken das erste "Auf Wiedersehen Bier", besprechen unseren Törnplan, laufen aus dem Virgin Gorda Yacht Harbour aus und segeln bei traumhaftem Wind hinauf in Richtung Gorda Sound. "Die völlig falsche Richtung" stellt die Crew bald fest. "Es ist aber gerade so wunderschön", mein ich nur und geh bald darauf Kurs Beef Island, unserem ersten Ziel, das noch vor den Auslaufen kurzfristig gewählt wurde.
Acht Knoten läuft das Schiff auf diesen ersten Meilen, das eine ebenso große Freude zu haben scheint wie wir. "Ursprünglichkeit und Kunst" könnte man das alles nennen, was uns in der Trellis Bay erwartet. Wir schwimmen im Meer, tratschen, genießen dieses Hier und Da und sind immer wieder nur dankbar.
Wir spazieren die Künstlermeile entlang, geprägt von Aragorn´s Kunstwerken, eines schöner als das andere. "Jack Sparrow" stellt sich der junge Mann aus St. Vincent vor, der hier auf der Insel lebt und viel zu berichten und auch zu trinken hat. Er zeigt uns karibische Tanzfiguren, die meist mit einem "slowly" im Bereich der Schulterpartien beginnen und öfters auch so enden. "Perfekt in allen rhythmischen Bewegungen".
Wir essen im "The loose Moongose", wieder mit den Füßen im Sand und in der bunt-fröhlichen Vielfalt der Insel. Die Wetterberichte sagen gutes Segelwetter für die nächsten Tage voraus. Wind aus südöstlichen Richtungen,