„Wie in Abrahams Schoss“ oder „wie in Port
de Cabrera“ kann man das Schlafen an Bord eines Schiffes ohne Schwell und
Dünung bezeichnen. So wie heute Nacht. Es ist ganz einfach bezaubernd. „Einer
der schönsten und eindrucksvollsten Naturhäfen im westlichen Mittelmeer“ lesen
wir in unserem Hafenhandbuch, was wir nicht bestätigen können, dem aber auch
nicht wieder sprechen wollen. Eine einzige kleine Mole gibt es hier, wo nur
Fischer und das Versorgungsschiff anlegen.
Wir lesen über die Geschichte der
Inselgruppe, wo man sich bald ausmalen kann, dass das Wasser bestimmt nicht
immer so klar und ungetrübt war wie heute, motoren mit dem Dinghy zu Peter und
weiter bis zur Mole und spazieren gemeinsam hinauf zum Kastell, der Burg, von
wo man einen herrlichen Überblick auf die Bucht und hinaus auf die See bis nach
Mallorca hat.
Wieder im Hafen kehren wir in die ehemalige
Militärkantine „Sa Cantina“ ein. Ganz ausgezeichnete Tapas und kühles Bier
werden an diesem sehr heißen Tag serviert. Später besuchen wir noch
Ausgrabungen aus der napoleonischen Zeit, Überreste von ehemaligen Behausungen.
Sie sind Zeugen von einem traurigen Kapitel in der Geschichte von Cabrera, aus
einer Zeit, in der man rund 7.000 französische Kriegsgefangene hierher
verbannte, die jämmerlich verhungert oder verdurstet sind. Das Museum, das wir
auch besuchen wollten, hat am späten
Nachmittag schon geschlossen.
Noch einmal motoren wir zur Kantine, finden
einen Internetzugang und buchen noch einen weiteren Tag in diesem
Naturparadies.