Das einzige was einen nahezu mitten in der
Nacht zum Aufstehen bewegt und zugleich Freude bereitet, ist, dass man auf
Urlaub fährt. Oder besser gesagt fliegt. So wie heute. Tagwache in
Hausmannstätten noch knapp vor 04.00, Abflug in Graz-Thalerhof um 06.05,
Landung in Palma de Mallorca um 08.00, an Bord der Santina im Real Club Nautico de Palma um 08.45 Uhr. Schön
verschlafen war der Flug und erst die Busfahrt vom Flughafen bis zum Hafen hat
uns so richtig wach gerüttelt.
Der erste Weg an Bord des Schiffes führt
uns sofort in Richtung Motorraum, wo wir mit geteilter, nein, mit doppelter
Freude den neuen Motor der Santina
besichtigen. „4JH4-TE“ heißt die neue Turbo-Maschine von Yanmar, hat 55,2 kW, 4
Zylinder, ist ein Direkteinspritzer und soll nie kaputt werden. „Hat man vom
Vorgängermotor auch behauptet“, sag ich mit wenig Emotion zu Uschi, die keinen
Unterschied zu unserer explodierten Maschine findet. „Sauber ist sie“.
Wir starten unseren „Hochzeitstörn“ mit all
dem, was wir als „Törnvorbereitung“ bezeichnen: Schiff abspritzen, Schiff
schrubben, Außen- und Innenreinigung (obwohl ohnehin alles sauber verlassen
wurde), Backskisten neu ordnen (mein Spezialgebiet), Segel anschlagen, Bimini
mit Imprägniermittel einstreichen, Bernd begrüßen, der am frühen Nachmittag zu
Besuch kommt. „Alles gut“ meint er nur, wie wir ihn nach dem Verlauf des alten
Motor-Aus- und neuen Motor-Einbaus fragen. Gemeinsam starten wir die Maschine.
„Klingt wie ein neuer Motor“ mein ich nur, was Bernd doch ein kleines Lächeln
abringt.
Wir fahren mit den Klapprädern ins „Chili“,
fast schon ein Stammrestaurant für uns, direkt vor der Mole gelegen, mit Blick
zu den Superyachten anderer Dimensionen und Welten, genießen Lachs und Lamm und
finden uns bald wieder an Bord der Santina,
nach einem langen arbeitsreichen Urlaubstag.