Samstag, 21. Mai 2016

„SCHIFF KLAR – GRILLEN BEI BERND“

Bernd kommt schon recht früh zur Santina. Wir fahren gemeinsam mit ihm in seine Werkstätte „alter, kaputter Motor schauen.“ Ein trauriger Anblick. Zerlegt in seine Einzelteile liegt er vor uns, das faustgroße Loch im Motorblock gut erkennbar, ein Häufchen Elend, das nur knappe 1.627 Stunden hat laufen dürfen. Wie immer, er ist Geschichte.



Bernd zeigt uns voll Stolz seine Firma hier am Stadtrand von Palma, mit allem was dazu gehört: Motorwerkstätte, Schreinerei, Schlosserei, Schneiderei, Elektrik. Eine Company. Mir gefallen solche Werkstätten, die spürbare Handwerkskunst des Reparierens, auch jene des Improvisierens, das Sammeln von Ersatzteilen, die Maschinen, das Werkzeug, die Gerüche. Wir fahren zum Einkauf. „Lidl“ heißt heute das Zauberwort, wo sich bald die Einkaufswagerln mit dem füllen, was später irgendwie an Bord verstaut werden muss. Uschi macht das wie immer perfekt, während ich in die Stadt zu „meinem“ Frisör radle.

„Yolui“ heißt der Haarkünstler, sein nicht weniger begabter Gehilfe Vladi. Er ist es auch, dem ich heute meine unkontrolliert wachsenden Haare anvertraue, der mich bald zu dem macht, was man „jetzt kannst dich wieder unter die Leute trauen“ nennen könnte und der mich zu guter Letzt auch noch dazu überredet, den sonstigen Bewuchs im Bereich der unteren Gesichtshälfte wieder in Ordnung zu bringen. Warme Tücher, pinseln, rasieren, warme Tücher, pinseln, wieder rasieren. Danach Limonencreme auf Haar und Haut, die so ausgezeichnet duftet, dass ich nach all der Zeremonie auch noch eine mit aufs Schiff nehme.


 „Du duftest wirklich“ meint Uschi, was mich letztendlich doch in meiner Auswahl bestärkte. Bernd ladet uns zum Grillen auf seine „SY Male“ ein. Man spürt, dass auf diesem Schiff eine Familie wohnt. Ein Wohnschiff mit allem und noch viel mehr, was man oft zu Hause in einem Haushalt findet.

Es gibt zwei Kilo Spargel, den Uschi schält, zartes Schweinsfilet und reichlich Bier. Bis lange in die Nacht.