Bernd kommt schon recht früh zur Santina.
Wir fahren gemeinsam mit ihm in seine Werkstätte „alter, kaputter Motor
schauen.“ Ein trauriger Anblick. Zerlegt in seine Einzelteile liegt er vor uns,
das faustgroße Loch im Motorblock gut erkennbar, ein Häufchen Elend, das nur
knappe 1.627 Stunden hat laufen dürfen. Wie immer, er ist Geschichte.
Bernd zeigt uns voll Stolz seine Firma hier
am Stadtrand von Palma, mit allem was dazu gehört: Motorwerkstätte,
Schreinerei, Schlosserei, Schneiderei, Elektrik. Eine Company. Mir gefallen
solche Werkstätten, die spürbare Handwerkskunst des Reparierens, auch jene des
Improvisierens, das Sammeln von Ersatzteilen, die Maschinen, das Werkzeug, die Gerüche.
Wir fahren zum Einkauf. „Lidl“ heißt heute das Zauberwort, wo sich bald die
Einkaufswagerln mit dem füllen, was später irgendwie an Bord verstaut werden
muss. Uschi macht das wie immer perfekt, während ich in die Stadt zu „meinem“
Frisör radle.
„Yolui“ heißt der Haarkünstler, sein nicht
weniger begabter Gehilfe Vladi. Er ist es auch, dem ich heute meine unkontrolliert
wachsenden Haare anvertraue, der mich bald zu dem macht, was man „jetzt kannst
dich wieder unter die Leute trauen“ nennen könnte und der mich zu guter Letzt
auch noch dazu überredet, den sonstigen Bewuchs im Bereich der unteren
Gesichtshälfte wieder in Ordnung zu bringen. Warme Tücher, pinseln, rasieren,
warme Tücher, pinseln, wieder rasieren. Danach Limonencreme auf Haar und Haut,
die so ausgezeichnet duftet, dass ich nach all der Zeremonie auch noch eine mit
aufs Schiff nehme.
„Du duftest wirklich“ meint Uschi, was mich
letztendlich doch in meiner Auswahl bestärkte. Bernd ladet uns zum Grillen auf
seine „SY Male“ ein. Man spürt, dass
auf diesem Schiff eine Familie wohnt. Ein Wohnschiff mit allem und noch viel
mehr, was man oft zu Hause in einem Haushalt findet.