„Ein wenig vibriert der Motor“ mein ich
schon kurz nach dem Auslaufen aus der Marina, mit Kurs Es Trenc und Ziel
Cabrera, was Uschi erst meiner großen Sensibilität zuspricht, bei einer
gewissen Motortourenzahl dann aber doch auch dieses spürbare Zittern des
Schiffes wahrnimmt. Beim Segeln ist dann wieder alles so, wie es sein soll. Wir
kreuzen der langgezogenen Strandbucht entgegen.
„Der Wind sollte in der Nacht auf Nord
drehen“ sag ich hoffnungsvoll am rollenden Ankerplatz, wo die Wellen des
Nachmittags noch hemmungslos einlaufen
und doch eine recht ungemütliche Dünung erzeugen. In Österreich haben in
der Zwischenzeit die letzten Wahllokale geschlossen und selbst am Abend ist
noch keine Entscheidung vorhersehbar, wer unser nächster Bundespräsident wird.
„Erst die Wahlkartenwähler werden entscheiden, wer von den beiden Kandidaten
gewinnt“ schreibt uns Sandra per SMS. Auch wir zählen zu diesen rund 900.000
Wahlkartenwählern.
Es gibt Spagetti während der immer stärker
werdenden Dünung, obwohl der Wind längst auf Nord gedreht hat. Ich schlafe im
Salon, mit Leesegel, so, wie auf der Überfahrt über den Atlantik. Der Mond
lässt sich davon nicht beirren. Er wirft ein silbrig glänzendes Licht auf die
langgezogenen Wellen. Irgendwann haben wir dann doch eingeschlafen. Lange nach
Mitternacht.