Donnerstag, 7. Juli 2016

„MALLORCA - PALMA DE MALLORCA – RCNP - HALBFINALE“

Natürlich informieren wir uns bereits während dem Frühstück an Bord über alles, was die „schönste Insel der Welt“ betrifft, so wie es täglich unzählige Male über den deutschsprachigen Radiosender „Inselradio“ auf 95,8 MHz erklingt. Wetterberichte für Segelfreunde werden jedoch nur spärlich gesendet und so organisieren wir in Palma einen Internetanschluss für die nächsten Wochen an Bord des Schiffes. „Und um ein wenig E-Mails schauen zu können“, mein ich ganz leise zu Uschi.

Am Schiff ist alles recht schnell so weit klar, dass einem Auslaufen nichts im Wege steht. Ein angenehmer Unterschied zur karibischen Vergangenheit der letzten Jahre. Mit den Fahrrädern fahren wir zu den naheliegenden Lebensmittelgeschäften, bunkern unsere Vorratskammern für die nächsten Tage so weit voll, dass wir offensichtlich weder verhungern noch verdursten werden, reinigen das Schiff so, wie wir es gerne sehen und treffen uns schließlich mit Bernd im Marina-Restaurant, um das zweite Halbfinalspiel Frankreich gegen Deutschland anzuschauen.

Es erübrigt sich zu erwähnen, dass vorwiegend deutsche Segler und Urlaubsgäste hier im Real Club Nautico Palma de Mallorca vor dem Fernseher sitzen, die Verkleidungen von Schwarz-Rot-Gelben Leibchen über Schals und Fahnen bis zu Perücken reichen und dementsprechend ausgelassen und dennoch etwas angespannt auch die Stimmung ist. Bernd kann sich die Feststellung „ihr Österreicher haltet doch immer mit dem Gegner, wenn Deutschland spielt“ nicht verkneifen, was uns nur veranlasst zu antworten, dass Österreich eine Schi-Nation ist und Fußball eher nur eine Nebenrolle spielt.

Frankreich gewinnt nach einem sehr guten Spiel – soweit können das Österreicher noch beurteilen – mit 2:0, was zur Folge hat, dass es nach dem Spiel zu gewaltigen gastronomischen Einbußen in der Gastronomie, den Bars, Cafés und sonstigen Lokalitäten, in denen etwas zum Ausschenken angeboten wird,  gibt. Alles ist wie leergefegt, keine Spur mehr von den rund 160.000 Urlaubsgästen, die heute auf Mallorca angekommen sind.

Nur Uschi, Bernd und ich bleiben noch ein wenig im Marina-Restaurant, leeren die letzten San Miguel und freuen uns gemeinsam auf die Fußballweltmeisterschaft  in zwei Jahren, wo es wieder eine Chance gibt, Meister zu werden. Vermutlich wieder nur für Deutschland. „Ibiza?“ fragt Bernd zum Abschluss, „da wird kein Platz im Sommer sein!“, wird ernüchternd hinzugefügt, was uns jedoch nicht im Geringsten von unserem Ziel abhalten kann.